Plattdeutsch: Ein Herz für die Tradition in Klein Grönau
In der Wegekapelle zu Klein Grönau werden zwischen Pfingsten und Erntedank regelmäßig Andachten abgehalten, die sich besonders an Menschen richten, die die plattdeutsche Sprache schätzen. Eine Person, die sich mit viel Hingabe für die „Plattdüütsche Kark“ einsetzt, ist Hannelore Verwiebe.
Die Liebe zum Plattdeutschen wurde Verwiebe bereits in ihrer Kindheit vermittelt, obwohl es damals nicht als angemessen galt, zu Hause Platt zu sprechen. Doch die Klänge und Wörter blieben in ihrem Gedächtnis haften.
Vor ein paar Jahren entschied sich Verwiebe dazu, ihr Platt wiederzubeleben. Seitdem engagiert sich die 75-Jährige aktiv für die plattdeutschen Andachten und wurde sogar zur Laienpredigerin berufen. Sie betrachtet das Plattdeutsche als eine Quelle der Geborgenheit und der Kindheitserinnerungen.
Die Wegekapelle zu Klein Grönau wurde im Jahr 1409 für Aussätzige errichtet und birgt historische Schätze wie ein Weihwasserbecken aus Kalkstein aus der Zeit der Reformation. Der Ort ist bekannt für sein außergewöhnliches Inventar, darunter eine barocke Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert.
Hannelore Verwiebe und Küster Andreas Roxin bereiten die Kapelle gemeinsam für die Andachten vor. Nach jeder Predigt findet ein gemütliches Kaffeetrinken statt, bei dem die Gemeinde zusammenkommt. Verwiebe schätzt die Verbundenheit, die sie in der Wegekapelle erlebt: „Nu geiht dat allens wedder vun alleen.“
Die Andachten in der Wegekapelle erfreuen sich regen Zuspruchs, und zwischen 20 und 30 Gläubige finden sich sonntags ein. Die Termine für das Jahr 2024 stehen bereits fest, mit verschiedenen Predigern und Themen für jede Woche.
Die Wegekapelle zu Klein Grönau steht symbolisch für den Erhalt der plattdeutschen Sprache und ihrer Traditionen. Dank engagierter Personen wie Hannelore Verwiebe wird die „Plattdüütsche Kark“ lebendig gehalten und begeistert die Besucher mit ihrer Authentizität.