Politik

Nato-Jubiläum: Herausforderungen und Unsicherheiten im 75. Jahr des Militärbündnisses

Potentielle Gefahr für die NATO: Kommentar von Christian Kerl zum bevorstehenden Gipfel

Die NATO, das größte Militärbündnis der Welt, scheint vor ihrem 75-jährigen Jubiläum ein neues Maß an Unsicherheit zu durchleben. Der langjährigen Stabilität stehen externe Bedrohungen wie die Aggression Russlands gegenüber der Ukraine gegenüber sowie interne Spannungen innerhalb der Allianz. Insbesondere die Möglichkeit einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Vereinigten Staaten als zentralen Stützpfeiler der NATO ins Wanken bringen. Trotzdem haben die NATO-Mitglieder nicht genügend Maßnahmen ergriffen, um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen.

Die europäischen NATO-Staaten haben zwar ihre Verteidigungsbudgets erhöht, aber sie entsprechen immer noch nicht den Notwendigkeiten. Insbesondere Deutschland wird in Washington nach den jüngsten Haushaltsbeschlüssen kritische Fragen beantworten müssen. Darüber hinaus mangelt es der Allianz auch an Konsequenz bei der Unterstützung der Ukraine. Obwohl es nachvollziehbar ist, dass dem Land während des laufenden Krieges kein formeller NATO-Beitritt angeboten wird, sollte die Ukraine dennoch eine glaubwürdige und zeitlich bestimmte Perspektive für eine spätere Aufnahme haben.

Die zögerliche Lieferung von Waffen und längerfristiger Unterstützung für die Ukraine seitens einiger NATO-Mitglieder ist unverantwortlich. Angesichts der jüngsten russischen Raketenangriffe benötigt das Land insbesondere Luftabwehrsysteme. Deutschland hat hierbei als Vorbild gedient, während sich andere Länder weigern zu helfen. Die NATO muss gleichzeitig den Willen demonstrieren, im Konflikt mit Russland standhaft zu bleiben. Putin spekuliert darauf, dass der Westen seine Bereitschaft zur militärischen, finanziellen und politischen Unterstützung der Ukraine nachlässt.

Es ist nun an der Zeit, dass die NATO-Staaten diese Kalkulation mit aller Kraft durchkreuzen. Erst wenn der Kremlherrscher versteht, dass er in diesem Krieg nichts mehr gewinnen kann, besteht Aussicht auf eine Beendigung des Konflikts. Die NATO sollte dieses Gipfeltreffen nutzen, um ihre Einigkeit und Entschlossenheit zu demonstrieren, sowie klare Maßnahmen zur Stärkung ihrer Verteidigung vorzustellen. Nur so kann sie ihre Rolle als erfolgreichstes Militärbündnis der Welt aufrechterhalten.

Berlin

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