Gütersloh

Pflegekosten im Heim steigen weiter: Überblick und neue Reformpläne

Immer mehr ältere Menschen sind auf professionelle Pflege im Heim angewiesen, und die finanzielle Belastung steigt weiter an. Laut einer aktuellen Studie des Verbands der Ersatzkassen haben sich die selbst zu zahlenden Anteile für Heimbewohner zum 1. Juli auf durchschnittlich 2.871 Euro pro Monat erhöht. Dies bedeutet einen Anstieg um 211 Euro im Vergleich zur Mitte des Vorjahres.

Die steigenden Kosten sind trotz der Erhöhung der Entlastungszuschläge zu verzeichnen, die abhängig von der Dauer des Aufenthalts im Heim sind. Besonders deutlich ist der Anstieg der Zuzahlungen ab dem vierten Jahr im Heim, wo die durchschnittliche Belastung auf 1.865 Euro pro Monat angestiegen ist – ein Zuwachs von 91 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

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Der Einfluss auf die Bewohner

Die Zuzahlungen umfassen nicht nur die Kosten für Pflege und Betreuung, sondern auch weitere Ausgaben wie Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen. Darüber hinaus werden nun erstmals auch Ausbildungskosten in die Berechnung einbezogen, die von den Heimen auf die Bewohner umgelegt werden.

Um die steigenden Kosten für Pflegebedürftige zu dämpfen, wurden ab 2022 Entlastungszuschläge eingeführt, die Anfang 2024 durch eine Reform der Ampel-Koalition erhöht wurden. Trotz dieser Maßnahmen konnten die Zuschläge den Anstieg der Zuzahlungen nicht vollständig kompensieren, da vor allem die Personalkosten für Pflegekräfte weiter angestiegen sind.

Politische Lösungsansätze

Ulrike Elsner, Chefin des Ersatzkassenverbands, kritisiert die steigende Eigenbeteiligung und fordert eine stärkere Beteiligung der Länder, um die Investitionskosten zu übernehmen und die Bewohner zu entlasten. Sie betont die Notwendigkeit einer umfassenden Pflegereform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorangetrieben wird.

Das Bundesgesundheitsministerium plant für Herbst eine umfassende Reform der Pflege, die neben der Schließung der Finanzlücke auch eine Erhöhung der Kapazitäten beim Pflegepersonal vorsieht. Ziel ist es, die steigenden Kosten für die Pflegeversicherung zu decken und die Qualität der Pflege zu verbessern.

Regionale Unterschiede in den Zuzahlungen

Die Studie zeigt auch regionale Unterschiede bei den Zuzahlungen für Pflegeheime. Die höchsten Kosten fallen derzeit in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg an, während in Sachsen-Anhalt die Eigenbeteiligung am niedrigsten ist.

Die Daten basieren auf Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern und geben einen Einblick in die finanzielle Belastung, mit der viele Pflegebedürftige und ihre Familien konfrontiert sind.

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