„Ulm-Augsburg 21“: Kostenexplosion und Bürgerprotest
Die Entscheidung der Deutschen Bahn, die Kosten für das Neubauprojekt Ulm-Augsburg auf 5,5 Milliarden Euro zu erhöhen, ist jetzt schon seit zwei Wochen bekannt. Diese drastische Steigerung der Gesamtkosten wurde von der Öffentlichkeit erstaunlich gelassen aufgenommen, obwohl sie erhebliche Auswirkungen auf das Projekt hat. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass weitere Risiken existieren, die die Kosten sogar noch weiter nach oben treiben könnten.
Bürgerinitiative kritisiert Kommunikation und Kostenentwicklung
Die Bürgerinitiative Schwabentrasse (Bischt) hat in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass die realistischeren Kostenschätzungen zum Teil auf ihr Wirken zurückzuführen sind. Sie erinnert daran, dass ähnliche Probleme bereits beim Großprojekt Stuttgart 21 auftraten, wo die Kosten mittlerweile auf 12 Milliarden Euro gestiegen sind. Die Bischt-Vorsitzende Jörg Zimmermann kritisiert die Vorgehensweise der Projektleiter, die Kostenprognosen zu optimistisch anzusetzen und damit langfristige Probleme zu verursachen.
Politik feiert Trassenentscheidung trotz Kostenverdreifachung
Trotz der enormen Kostensteigerung geht die Politik beglückt über die Trassenentscheidung hinweg. Ähnlich wie bei Stuttgart 21 scheint auch das Projekt „Ulm-Augsburg 21“ auf dem gleichen riskanten Kurs zu sein. Die Bischt lehnt das Neubauprojekt aufgrund der aktuellen Vorgaben und der Kostenexplosion ab und fordert ein Überdenken der Planung.
Ausblick auf die Zukunft der Großprojekte in Deutschland
Die Geschichte der Großprojekte in Deutschland zeigt deutlich, dass weitere Kostensteigerungen zu erwarten sind. Die Bischt wird die Entwicklung kritisch verfolgen und weiterhin auf die Unverhältnismäßigkeit der Kosten und den fehlenden Bedarfsnachweis hinweisen. Es bleibt abzuwarten, ob „Ulm-Augsburg 21“ sich zu einem ähnlichen finanziellen Fiasko wie Stuttgart 21 entwickeln wird.