Goodyear-Mitarbeiter erhalten großzügige Abfindungen
Die Nachricht über die bevorstehende Schließung des Goodyear-Werkes in Fulda hat nicht nur die Beschäftigten schockiert, sondern auch die gesamte Fuldaer Industrielandschaft betroffen. Nach jahrzehntelanger Präsenz entschied das Unternehmen, die Produktion bis zum zweiten Halbjahr 2025 einzustellen. Trotz dieser Hiobsbotschaft gibt es nun eine positive Wende für die Mitarbeiter.
Im Rahmen konstruktiver Verhandlungen konnten die Gewerkschaft IGBCE und die Betriebsräte eine außerordentlich gute Lösung für die betroffenen Arbeitnehmer finden. Am 21. Juni wurde der Sozialplan für den Standort Fulda unterzeichnet, der alle relevanten Details regelt.
Die Gespräche liefen über mehrere Monate, wobei bereits im Februar eine Einigung über das Budget erzielt wurde, das den Standorten Fürstenwalde, Köln, Hanau und Fulda zur Verfügung steht. Der Verteilungsschlüssel basiert auf Kriterien wie Beschäftigtenzahl, Alter, Betriebszugehörigkeit und Einkommen.
„Wir haben eine extrem hohe Summe zur Verfügung, mit der wir die Beschäftigten auffangen können“, erklärte Anne Weinschenk, Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen. Diese innovative Herangehensweise wird als wegweisend für die Kautschukindustrie angesehen.
Die Betriebsräte haben nun die Aufgabe, die gerechte Verteilung der Gelder zu gewährleisten. Dabei wurden maßgeschneiderte Lösungen für die verschiedenen Gruppen von Mitarbeitern gefunden. Zusätzlich wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, um die Beschäftigten während einer zwölfmonatigen Qualifizierungsphase in eine neue berufliche Perspektive zu führen.
Die Präsentation der Verhandlungsergebnisse bei einer Betriebsversammlung in Fulda stieß auf positive Resonanz bei den Mitarbeitern. „Die Solidarität unter den Standorten hat sich ausgezahlt. Gemeinsam konnten wir mehr erreichen als bei Einzelverhandlungen“, betonte Weinschenk.
Stephan Ester von der Pressestelle von Goodyear lobte die Vereinbarung als faire Lösung, um den betroffenen Mitarbeitern bei der Neuorientierung zu unterstützen. Trotz der schweren Entscheidungen bietet die Einigung Klarheit und Perspektiven für die Belegschaft.