Studie zeigt: Erholsamer Urlaub bleibt für viele Arbeitnehmer ein Traum
Einige Arbeitnehmer in Deutschland haben Schwierigkeiten, im Urlaub richtig abzuschalten. Trotz der schönsten Zeit des Jahres fühlen sich viele gestresst und kehren wenig ausgeruht zurück, wie eine Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK zeigt. Dabei gaben 24 Prozent an, nicht ausreichend erholt zu sein, während weitere 19 Prozent nur mäßige Erholung verspürten.
Ein wesentlicher Faktor, der den Urlaubseintritt belastet, ist die hohe Arbeitsbelastung. Rund 60 Prozent der Befragten berichten von Mehrarbeit vor und nach dem Urlaub, um Abwesenheiten zu organisieren oder aufzuarbeiten. Im Durchschnitt leisten Arbeitnehmer acht Stunden Überstunden vor und nach dem Urlaub.
Arbeit im Urlaub: Keine richtige Auszeit
Sogar im Haupturlaub bleibt die Arbeit für viele ein Thema. Fast die Hälfte der Befragten nimmt mindestens 15 Tage frei, checkt jedoch regelmäßig ihre Mails. Zusätzlich werden knapp zwei Drittel während des Urlaubs beruflich kontaktiert. Arbeitnehmer investieren durchschnittlich 1,3 Stunden pro Urlaubstag in Arbeitsaufgaben, wobei junge Arbeitnehmer zwischen 18 und 29 Jahren sogar zwei Stunden angeben.
Trotz dieser Arbeitseinsätze fühlen sich nur 57 Prozent der Befragten nach dem Urlaub wirklich erholt. Insbesondere in der jüngeren Altersgruppe zeigen nur 48 Prozent einen erholsamen Urlaubsrückblick.
Führungskräfte vorzeitig im Arbeitsmodus
Eine bemerkenswerte Erkenntnis zeigt, dass viele Arbeitnehmer bereits ein bis zwei Tage vor dem Ende ihres Urlaubs mental in den Arbeitsmodus zurückkehren. Insbesondere Führungskräfte neigen dazu, vorzeitig zum Arbeitsalltag zurückzukehren, um Chaos bei der Rückkehr zu vermeiden.
Die Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin der Pronova BKK, Patrizia Thamm, betont die Bedeutung von Selbst- und Zeitmanagement für eine stressfreie Urlaubszeit. Die Fähigkeit, eine mentale Distanz zur Arbeit zu wahren, ist entscheidend, um den Urlaub vollständig zu genießen und sich wirklich zu erholen.