DeutschlandSpeyer

Mannheimer Empfang für U17: Gekipptes U-Boot im Industriehafen

Um 8:50 Uhr am Freitagmorgen startete in Speyer ein außergewöhnlicher Transport: Das ausgemusterte U-Boot U17, ein 350 Tonnen schwerer Koloss, begann seine Reise in Richtung Sinsheim. Mit Hilfe einer speziell angefertigten Drehvorrichtung wurde das U-Boot testweise um mehr als 70 Grad gekippt, als es gegen 13 Uhr im Mannheimer Industriehafen ankam. Diese Kippung war notwendig, um zu überprüfen, ob das U-Boot unter verschiedenen Brücken hindurchpassen würde.

Das neun Meter hohe U17 muss in den kommenden vier Wochen seiner Reise immer wieder gekippt werden, um unter Brücken wie der Alten Brücke in Heidelberg hindurchzupassen. Diese Etappe ist für Montag geplant, und es wird erwartet, dass viele Schaulustige das seltene Schauspiel verfolgen werden. Nach der Passage führt die Route weiter über Eberbach und Haßmersheim, bevor der Straßenabschnitt beginnt.

Inzidenztracker

Ein nautisches Willkommen in Mannheim

Der Empfang in Mannheim war ein besonderes Ereignis. Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) hieß das ehemalige Marine U-Boot mit einem traditionellen nautischen Gruß willkommen. An Bord eines Feuerlöschbootes wurde eine Wasserfontäne zur Begrüßung gespritzt, eine Tradition zu besonderen Anlässen in der Schifffahrt. „Ich bin gerne hier, um diesen besonderen Transport zu begrüßen“, erklärte Specht.

Die Fahrt von Speyer nach Mannheim verlief entlang des Rheins und zog zahlreiche Schaulustige an, die das Spektakel vom Ufer aus verfolgten. Dieses Interesse der Öffentlichkeit zeigt, wie besonders und spektakulär dieser Transport ist. Am Samstag setzt das U-Boot seine Reise auf dem Neckar in Richtung Heidelberg fort.

Langwieriger und kostspieliger Transport

Der Transport des U-Bootes wird insgesamt vier Wochen dauern. Am 14. Juli soll das Gerät vom Wasser auf die Straße verladen werden, um den letzten Streckenabschnitt bis Sinsheim zurückzulegen. Dabei sind zahlreiche Feste und Veranstaltungen entlang der rund 50 Kilometer langen Strecke geplant, welche von den Gemeinden und Vereinen organisiert werden. Die Ankunft im Technik Museum Sinsheim ist für den 28. Juli gegen 14 Uhr vorgesehen.

Das Projekt, das mehr als zwei Millionen Euro kostet, wird überwiegend durch Spenden finanziert. Im vergangenen Jahr wurde das über 50 Jahre alte U-Boot zunächst von Kiel nach Speyer transportiert. Seitdem wurde es im Technik Museum Speyer für den Weitertransport vorbereitet. Dazu gehörte auch die Reduzierung des Gewichts um 100 Tonnen durch den Ausbau alter Batterien und Gewichte sowie die Montage der Kippvorrichtung.

Hintergrund und Bedeutung

Viele Menschen sind von diesem ungewöhnlichen Transport begeistert und begleiten den Weg des U-Bootes. Es handelt sich dabei nicht nur um ein technisches Unterfangen, sondern auch um ein kulturelles Ereignis, das breites Interesse weckt. U-Boot-Konstruktionen und -Transporte dieser Art sind äußerst selten und faszinieren Technikfans und Schiffsliebhaber gleichermaßen.

Das U-Boot U17 wird nach seiner Ankunft im Technik Museum Sinsheim eine weitere Attraktion sein und Besuchern die Möglichkeit geben, ein Stück maritimer Geschichte aus nächster Nähe zu erleben. Das Projekt zeigt den Aufwand und die Hingabe, die notwendig sind, um historische Technik zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Fortschritt dieses Transports zeigt die Zusammenarbeit und Unterstützung vieler Menschen und Organisationen. Es verdeutlicht ebenso die Faszination und das Interesse, das maritime Museen und technische Projekte für ein breites Publikum bieten.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"