Die Zukunft von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei steht auf der Kippe. Der 81-Jährige kämpft trotz seines fortgeschrittenen Alters um eine zweite Amtszeit im Weißen Haus. Seine politischen Verbündeten betonen immer wieder seinen reichen Erfahrungsschatz, während Kritiker seine altersbedingten Schwächen als Hindernis für eine erfolgreiche Amtszeit sehen.
Das Nato-Gipfeltreffen als entscheidender Moment
Inmitten dieser Debatte steht der bevorstehende Nato-Gipfel in Washington, bei dem Biden die Gelegenheit hat, sich als Anführer des Westens zu präsentieren. Doch die Veranstaltung könnte auch zu einer Bewährungsprobe werden, bei der jede Regung des Demokraten kritisch beäugt wird. Ein souveräner Auftritt könnte Bidens Position stärken, während Fehler und Schwächen seine Glaubwürdigkeit weiter infrage stellen würden.
Die Frage nach Bidens Eignung für weitere vier Jahre im Amt wird immer lauter, und die Demokraten müssen zeitnah handeln. Es gibt verschiedene Szenarien, wie es nun weitergehen könnte.
Szenario 1: Rückzug vor dem Nato-Gipfel
Biden könnte in den nächsten Tagen seinen Rücktritt ankündigen, was den Nato-Gipfel überschatten würde. Ein solcher Schritt könnte die Chancen von Donald Trump auf eine Wiederwahl weiter steigern und die innerparteiliche Suche nach einem neuen Kandidaten einleiten. Kamala Harris könnte in diesem Fall die beste Alternative sein, um den Demokraten eine klare Ausrichtung zu geben.
Szenario 2: Rückzug kurz vor oder während des Parteitags
Ein Rücktrittszeitpunkt nahe am Parteitag würde die Partei vor eine Herausforderung stellen, schnell einen neuen Kandidaten zu bestimmen. Harris, Gavin Newsom oder Gretchen Whitmer sind mögliche Optionen, darüber zu entscheiden wäre die Partei gezwungen, ohne viel Zeit für interne Machtkämpfe zu haben.
Szenario 3: Rückzug nach dem Parteitag
Entscheidet sich Biden erst nach dem Parteitag gegen eine erneute Kandidatur, bliebe kaum Zeit für die Demokraten, eine neue Strategie zu entwickeln. Die Frage nach seiner Nachfolge müsste rasch geklärt werden, was für Unruhe und Spannung innerhalb der Partei sorgen könnte.
Szenario 4: Beharren auf der Kandidatur
Biden könnte jedoch auch entscheiden, im Rennen zu bleiben und die Herausforderungen anzunehmen. Trotz Umfragen, die Trump im Vorteil sehen, besteht für Biden die Möglichkeit, im November zu siegen. Seine Entschlossenheit wird von einigen als Stärke angesehen, von anderen jedoch als Sturheit kritisiert. Die demokratische Basis muss sich nun fragen, ob Bidens Kampf um die Kandidatur letztendlich der Partei zugute oder schadet.