Wie neuer Zündstoff durch Tiktok die Künstlerlandschaft beeinflusst
Der verstärkte Fokus auf virale Hits durch Plattformen wie Tiktok wirbelt die Musikbranche auf und eröffnet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für aufstrebende Künstler. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist der rasante Aufstieg des Zungenbrecher-Raps «Barbaras Rhabarberbar» von Bodo Wartke aus Berlin. Was zunächst als kreatives Experiment begann, entwickelte sich zu einem globalen Phänomen, das Nutzer auf der ganzen Welt begeisterte. Die Essenz dieses Erfolgs liegt in der Fähigkeit, die Zuhörer unabhängig von ihrer Muttersprache durch pure Freude und Energie zu fesseln.
Die Kunst der (Wieder-)Aneignung durch User
Nutzer von Plattformen wie Tiktok verstehen es, bekannte oder neue Songs kreativ für ihre eigenen Beiträge zu nutzen. So erlangen nicht nur aktuelle Hits, sondern auch ältere Lieder wie Kate Bushs «Running Up That Hill» von 1985 ein neues Leben. Die Musikwissenschaftlerin Barbara Hornberger hebt hervor, dass Viralität oft mit Schnelligkeit verbunden ist; ein eingängiges, fesselndes Element am Anfang eines Liedes entscheidet darüber, ob es Nutzer in den Bann zieht und weiter verbreitet wird.
Der ungewisse Wert eines viralen Hits
Trotz des scheinbaren Ruhms, den ein viraler Hit mit sich bringt, bleiben die langfristigen Auswirkungen für Künstler oft ungewiss. Bodo Wartke erzählt von den Höhen und Tiefen, die Tiktok für ihn als Musikschaffenden mit sich bringt. Während seine Klickzahlen in die Millionen gehen, bleibt die angemessene Vergütung aus. Diese Problematik führte bereits zu Auseinandersetzungen zwischen Musiklabels und Plattformen wie Tiktok in Bezug auf faire Lizenzierungsvereinbarungen.
Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass die Musikbranche und digitale Plattformen zukunftsorientierte Lösungen finden, um die Kreativität der Künstler zu fördern und gleichzeitig eine angemessene Vergütung sicherzustellen. Nur so können virale Hits nicht nur kurzfristige Aufmerksamkeit erregen, sondern auch langfristige Perspektiven für die Musikschaffenden schaffen.