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Einlegegurken in Gefahr: Warum der Anbau teuer und unattraktiv ist

Die Zukunft des Einlegegurkenanbaus in Deutschland

Ein geschichtsträchtiges Gemüse, die sauren Gurken, das die deutsche Esskultur seit langem begleitet, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Hersteller sehen sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die den Anbau und die Verarbeitung dieser traditionellen Delikatesse beeinträchtigen.

Laut aktuellen Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Baden-Württemberg ist die Anbaufläche für Einlegegurken im Vergleich zu 2014 um fast ein Drittel gesunken. Die Gründe dafür sind vielschichtig: gestiegene Energiekosten, erhöhter Mindestlohn und ein Mangel an Arbeitskräften belasten die Betriebe und machen den Anbau teuer und unattraktiv.

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Die schrumpfenden Anbauflächen betreffen nicht nur Baden-Württemberg, sondern auch den Rest Deutschlands. Bundesweit wurde im Jahr 2023 auf rund 1.880 Hektar Einlegegurken im Freiland angebaut. Trotz einer leichten Zunahme im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Fläche unter dem Wert von 2018. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzahl der Betriebe, die Einlegegurken anbauen, ebenfalls rückläufig ist.

Die Hengstenberg-Sprecherin betonte die handwerkliche Natur des Anbaus: Die Erntehelfer pflücken die Gurken per Hand, während sie bäuchlings auf den Flügeln der Fahrzeuge, den sogenannten Gurkenfliegern, liegen. Doch nicht nur die Arbeitskosten, sondern auch Wetterextreme wie Dürre und Hitze stellen eine Herausforderung dar. Die Gurken benötigen kontinuierlich feuchtwarme Bedingungen, um optimal zu wachsen, was eine intensive Bewässerung erfordert.

Als Folge der steigenden Produktionskosten sind auch die Verbraucherpreise für Gurkenkonserven in den letzten Jahren gestiegen. Von 2013 bis 2023 erhöhte sich der durchschnittliche Preis für ein 720-Milliliter-Glas von 1,30 Euro auf 2,11 Euro. Diese Preisentwicklung übertraf sogar den Anstieg der durchschnittlichen Nahrungsmittelpreise insgesamt.

Die Zukunft des Einlegegurkenanbaus in Deutschland bleibt daher ungewiss, da die Branche vor immer größeren Herausforderungen steht. Die Bewältigung dieser Probleme erfordert innovative Lösungsansätze und möglicherweise auch eine Neuausrichtung der Anbau- und Produktionsmethoden.

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