Labour feiert klaren Wahlsieg: Neuer Premier Starmer steht bereit
Die Prognosen sind eindeutig: Die Labour-Partei unter Führung von Keir Starmer kann einen klaren Wahlsieg in Großbritannien verzeichnen. Mit 410 der 650 Sitze steht die Partei vor einem deutlichen Triumph, während die Konservativen lediglich 131 Sitze erreichen konnten. Obwohl die Auszählung noch einige Stunden dauern mag, steht eines bereits fest: Die Ära der konservativen Tories nach 14 Jahren ist vorerst zu Ende.
Die Stimmung im Land zeigt weniger Begeisterung für Labour als vielmehr Unzufriedenheit mit den Tories. Umfragen hatten bereits im Vorfeld einen klaren Sieg der Sozialdemokraten prognostiziert, während die Konservativen, insbesondere durch Schwierigkeiten und einen Skandal um illegale Wetten, zurückfielen. Der renommierte Meinungsforscher John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow sieht daher weniger eine Welle der Begeisterung für Labour als vielmehr einen klaren Wunsch nach Veränderung von Seiten der Wähler.
Der neue Premier Starmer, der voraussichtlich bereits am Freitag in der Downing Street stehen wird, hat die Labour-Partei in den letzten Jahren erfolgreich in die politische Mitte geführt. Unter seinem Vorgänger Jeremy Corbyn war die Partei stark nach links gerückt, während Starmer auf einen gemäßigteren Kurs setzte und entschlossen gegen antisemitische Tendenzen innerhalb der eigenen Reihen vorging.
Starmer zeigte sich in seinen Plänen für die Zukunft des Landes eher vage, insbesondere bezüglich einer möglichen Annäherung an die Europäische Union. Dennoch wird von Kommentatoren seine behutsame Vorgehensweise gelobt, die mit dem Tragen einer Porzellanvase aus der chinesischen Ming-Dynastie verglichen wird – einer Kunst, die Geschick und Fingerspitzengefühl erfordert.
Der Regierungswechsel soll zügig vonstattengehen, sobald das offizielle Endergebnis vorliegt. Starmer wird voraussichtlich noch am Freitag von König Charles III. mit der Regierungsbildung beauftragt und in einer Rede in der Downing Street seine Vision für Großbritannien präsentieren.