Einzelhandel in Berlin–Brandenburg: Ausdauer der Streikenden zahlt sich aus
Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel von Berlin und Brandenburg haben endlich zu einem positiven Ergebnis geführt. Nach monatelangen Streiks konnten die rund 230.000 Beschäftigten eine Einigung erzielen. Dies markiert das Ende der längsten Tarifauseinandersetzung in dieser Branche in der Region.
Das Verhandlungsergebnis sieht eine schrittweise Lohnerhöhung vor, die bereits im Oktober 2023 mit 5,3 % beginnt und im Juli 2024 um weitere 4,7 % steigt. Ab September 2025 werden die Gehälter zusätzlich um monatlich 40 EUR plus 1,8 % erhöht. Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro sowie eine Erhöhung der tariflichen Altersvorsorge um 120 EUR ab Januar 2025. Insgesamt beläuft sich die Erhöhung über die Laufzeit auf etwa 14 %.
Eine wichtige Forderung war auch die Verschiebung der Laufzeit, um gleichzeitig mit den anderen Bundesländern zu verhandeln. Trotz der harten Auseinandersetzung konnte eine Verkürzung der Laufzeit um einen Monat für Berlin vereinbart werden.
Ver.di-Verhandlungsführerin Conny Weissbach lobte die Ausdauer und Beharrlichkeit der Streikenden, die diesen Kompromiss hart erkämpft haben. Die hohe Streikbeteiligung über einen so langen Zeitraum zeigt deutlich, dass im Handel noch Verbesserungen nötig sind, um gegenüber den Handelskonzernen bestehen zu können.
Die Bestätigung des Ergebnisses steht nun noch aus und soll in der Sitzung der ver.di-Tarifkommission am Mittwoch, den 10. Juli 2024, erfolgen. Es bleibt zu hoffen, dass die erzielte Einigung den Beschäftigten im Einzelhandel von Berlin und Brandenburg langfristig gerechte Arbeitsbedingungen sichert.