Straubing-Bogen

Röhrl unzufrieden: Doku über Rallye-Jahr verärgert die Rennsport-Legende.

Eingebettet in die malerische Region von Sankt Englmar lebt eine wahre Legende des Rennsports – Walter Röhrl. Mit 77 Jahren zeigt er noch immer die Energie und das Tempo eines jüngeren Mannes. Sein Haus birgt nur wenige Hinweise auf seine glanzvolle Vergangenheit, abgesehen von einer bescheidenen Bildersammlung und einer schwarzen Plastikkiste, die seine Trophäen beherbergt. Röhrl selbst gibt zu, dass er die meisten Pokale verschenkt hat, da sie für ihn keinen Wert haben.

Das Jahr 1983 markiert einen Höhepunkt in Röhrls Karriere, als er mit dem Lancia 037 das „schönste Jahr“ erlebte. Doch eine Verfilmung dieses Rallye-Jahres hat den Meister selbst zutiefst enttäuscht. „Race for Glory – Audi vs. Lancia“ zeigt eine stark fiktionalisierte Version der Ereignisse und vernachlässigt nach Röhrls Meinung die eigentliche Bedeutung des Sports zugunsten von unnötiger Dramatisierung. Die Tatsache, dass die Filmproduktion nicht einmal das Gespräch mit Röhrl suchte, enttäuschte ihn zusätzlich.

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Trotz der Enttäuschung durch den Film gibt Röhrl tiefe Einblicke in die Rennstrategien dieser Ära. Lancia und Audi standen damals im Wettbewerb, wobei Audi mit einem innovativen Allradantrieb punktete, während Lancia auf bewährte Techniken setzte. Röhrl enthüllt sogar einige Tricks, die damals angewendet wurden, um Regeln zu umgehen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

Demnach war Röhrls Gelassenheit und Freiheit von Druck entscheidend für seinen Erfolg in jenem Jahr. Trotz eines möglichen Weltmeistertitels entschied er sich, nur sechs Rennen zu fahren und seinen Teamkollegen zu unterstützen. Diese Bescheidenheit und der Anspruch auf Normalität prägten sein Verhältnis zum Rennsport und zeigten sich auch in seinem zurückgezogenen Lebensstil.

Röhrls Geschichte von 1983 als ein Jahr der persönlichen Befreiung und des sportlichen Erfolgs spiegelt eine Ära wider, in der der Rennsport noch Raum für Individualität und Unabhängigkeit bot. Heute, umgeben von Katzen und Erinnerungen an vergangene Rennen, bleibt Walter Röhrl eine lebende Legende, die die goldenen Zeiten des Rallyesports verkörpert.

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