Felchen sind nicht nur ein beliebter Speisefisch der Bodenseeregion, sondern spielen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem des Sees. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass sie unter den steigenden Wassertemperaturen des Bodensees leiden. Die Larven der Felchen schlüpfen aufgrund der höheren Temperaturen zu früh, was zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate führt. Die Eier haben Schwierigkeiten, in wärmerem Wasser zu überleben, da sie einem höheren Risiko von Mikroorganismen ausgesetzt sind.
Darüber hinaus ergab die Studie, dass die Wassertemperaturen im Bodensee bereits Werte erreichen, die erst für das Jahr 2040 prognostiziert wurden. Dies könnte zu einer weiteren Verschlechterung der Situation führen, da sich die ausgewachsenen Felchen im Sommer möglicherweise nicht mehr in die lichtdurchfluteten Bereiche an der Seeoberfläche begeben, um ihre Nahrung zu finden.
Um den Felchen zu helfen, hat man begonnen, gezielt größere Besatzlarven aufzuziehen, die die kritischen ersten Lebenswochen in einer kühlen Umgebung überstehen und so besser auf Hungerperioden vorbereitet sind. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Bestand dieser wichtigen Fischart zu schützen.
Aufgrund des dramatischen Rückgangs der Felchenbestände wurde im Jahr 2023 ein Fangverbot für Felchen im Bodensee-Obersee verhängt. Dies soll dazu beitragen, den Bestand zu schützen und die Population zu erholen. Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig, einschließlich des geringeren Nahrungsangebots aufgrund von Nährstoffmangel im Bodensee und der rapiden Vermehrung des Stichlings, der nun das Freiwasser des Sees dominiert.
Es ist wichtig, dass wir Maßnahmen ergreifen, um die Lebensbedingungen der Felchen zu verbessern und ihr Überleben in dem sich verändernden Ökosystem des Bodensees zu sichern. Nur so können wir sicherstellen, dass diese einzigartigen Fische auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.