Steigende Kosten im Handwerk beeinflussen Verbraucher
Die aktuelle Entwicklung im Handwerk könnte sich in den kommenden Monaten stärker auf Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken als bisher angenommen. Die steigenden Kosten und Löhne im Handwerkssektor führen dazu, dass auch die Preise für Dienstleistungen deutlich zunehmen werden. Dies bestätigte Handwerkspräsident Jörg Dittrich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Trotz leicht sinkender Umsätze bereiten die steigenden Kosten den Betrieben zunehmend Sorgen.
Die Herausforderungen für das Handwerk sind vielschichtig. Insbesondere die steigenden Sozialabgaben belasten die Unternehmen stark. Dittrich warnte davor, dass bei weiter steigenden Kosten und unerschwinglichen Preisen Angebote verschwinden könnten. Dies würde nicht nur das Handwerk, sondern auch die Gesellschaft insgesamt schädigen. Als besonders gefährdet nannte er die Friseur-Branche, die bereits erste Anzeichen eines Wandels zeige.
Eine langfristige Perspektive fehlt vielen Handwerksbetrieben, da politische Entscheidungen und mangelnde Planungssicherheit Investitionen hemmen. Dittrich mahnte an, dass private Investitionen dringend gebraucht werden, um die Konjunktur anzukurbeln und das Handwerk langfristig zu stärken.
Sorge vor schleichendem Niedergang
Dittrich wies darauf hin, dass das Handwerk seit Jahren vor einer gefährlichen Entwicklung warne, die durch die steigenden Kosten und fehlende Reformen in der Sozialversicherung drohe. Ein schleichender Niedergang sei bereits in einigen Bereichen des Handwerks spürbar. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sei eine grundlegende Reform der Finanzierungssysteme dringend erforderlich.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Handwerk weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf Verbraucher hat. Eine Entlastung des Faktors Arbeit könnte entscheidend sein, um die negativen Trends umzukehren und die Zukunftsfähigkeit des Handwerks zu sichern.
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