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Bodensee Felchen in Gefahr: Dramatische Folgen der Klimakrise und Fangverbot

Die Bedeutung der Felchen für den Bodensee

Der Bodensee, mit seiner einzigartigen Fauna und Flora, beherbergt eine besondere Fischart, die Felchen. Diese Fische sind nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch entscheidend für das Ökosystem des Sees. Eine neue Studie des Seeforschungsinstituts Langenargen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hat alarmierende Ergebnisse über die Auswirkungen der steigenden Wassertemperaturen auf die Felchen im Bodensee erbracht.

Im Laufe der Jahre sind die Wassertemperaturen im Bodensee deutlich gestiegen. Der Jahresdurchschnitt an der Wasseroberfläche erreichte im Jahr 2022 einen Höchstwert von 14,1 Grad Celsius im Vergleich zum Durchschnitt von 10,5 Grad Celsius im Jahr 1962. Diese Erwärmung bedroht nicht nur die Felchen, sondern das gesamte Ökosystem des Sees.

Experten befürchten, dass die ausgewachsenen Felchen im Sommer Schwierigkeiten haben könnten, ihre übliche Nahrung zu finden, da sie sich aufgrund der höheren Wassertemperaturen möglicherweise nicht mehr in den Bereichen an der Oberfläche aufhalten, in denen sie normalerweise fressen. Dieses Problem zwingt uns dazu, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den Felchen zu helfen und ihr Überleben zu sichern.

Felchenfangverbot und Schonzeit für die bedrohten Fische

Aufgrund des dramatischen Rückgangs der Felchenbestände wurde im Januar ein Fangverbot für Felchen im Bodensee-Obersee verhängt. Im Fangjahr 2023 konnten die Fischer lediglich 9,9 Tonnen einfangen, was einem Rückgang von 94 Prozent im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt von 165 Tonnen entspricht. Um den Bestand zu schützen, beschloss die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) eine dreijährige Schonzeit für Felchen.

Die Gründe für den drastischen Rückgang der Felchenbestände sind vielfältig. Neben der Nahrungsknappheit im Bodensee spielt der Stichling eine entscheidende Rolle. Dieser invasive Fisch hat sich seit den 1950er Jahren explosionsartig vermehrt und dominiert heute das Freiwasser des Sees. Um die Felchenpopulation zu schützen, bedarf es daher drastischer Maßnahmen, um das Ökosystem des Bodensees im Gleichgewicht zu halten.

Es bleibt zu hoffen, dass die gezielte Hilfe durch die Aufzucht von größeren Besatzlarven und Schonzeiten dazu beitragen wird, den Felchen und dem gesamten Ökosystem des Bodensees eine nachhaltige Zukunft zu sichern.

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