Eine einmalige Inszenierung des Nibelungenepos auf Burg Prunn sorgt für Furore in der Kunstszene. Anstatt des traditionellen Ensembles präsentiert Regisseur und Autor Alexander Etzel-Ragusa eine „One-Woman-Show“, in der eine Schauspielerin in mehrere Rollen schlüpft und die Geschichte der Nibelungen aus der Perspektive von Kriemhild erzählt.
Die Aufführung dauert nur 75 Minuten, eine erhebliche Verkürzung im Vergleich zu den epischen Vorgängern. Durch die Integration moderner medientechnischer Möglichkeiten gelingt es Etzel-Ragusa, zentrale Themen des Nibelungenlieds in den Kontext ethischer Werte der heutigen Zeit zu stellen.
Die Premiere lockte zahlreiche Gäste an, darunter Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Thomas Zehetbauer, die die Inszenierung als Meisterwerk lobten. Die Darstellung des Dramas bietet nicht nur eine kulturelle Reise in die Vergangenheit, sondern macht das Stück auch für ein breites Publikum zugänglich.
Die Hauptdarstellerin Janina Lisa Dötterl erhielt einen überwältigenden Schlussapplaus für ihre fesselnde Darbietung der Kriemhild. Die Zuschauer waren sich einig, dass die Schuld am Gemetzel und Untergang der Nibelungen nicht allein bei Kriemhild liegt. Diese neue Interpretation regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Themen und Moralvorstellungen an.
Die körperliche und mentale Herausforderung, alle Rollen als einzige Darstellerin zu verkörpern, war für Dötterl enorm. Die gelungene Kombination aus Schauspiel und medialer Technik begeisterte nicht nur die Premieregäste, sondern auch den Bürgermeister der Drachenstich-Stadt Furth im Wald, Sandro Bauer, der seinen berühmten Drachen für die Aufnahmen zur Verfügung stellte.
Die Neuinszenierung des Nibelungenepos auf Burg Prunn ist ein beeindruckendes Beispiel für die künstlerische Vielfalt und Modernisierung traditioneller Werke. Durch die Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart wird die alte Sage in ein neues Licht gerückt und regt zum Nachdenken über zeitlose Themen an.