Nitratproblematik in deutschen Brunnenwässern
Die Nitratbelastung im Brunnenwasser ist eine anhaltende Herausforderung, die trotz verschiedener Maßnahmen nicht in dem gewünschten Maße gesunken ist. Dies wurde kürzlich bei der Auswertung von 68 Brunnenwasserproben in Babenhausen festgestellt. Der VSR-Gewässerschutz rief zu weiteren Maßnahmen auf, insbesondere zur Anpflanzung von Baumstreifen auf den Feldern, um die Nitratbelastung zu reduzieren, ohne den Ertrag zu beeinträchtigen.
Die Untersuchungen von Physiker Harald Gülzow zeigten, dass die Nitratwerte in vielen privatgenutzten Brunnen besorgniserregend hoch sind. Mit Werten über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter in einigen Regionen, darunter Gartenbrunnen in Babenhausen mit 109 mg/l und Dreieich mit 77 mg/l, wird deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Eine vielversprechende Lösung zur Reduzierung der Nitratbelastung ist die Einführung von Agroforstsystemen. Diese modernen landwirtschaftlichen Methoden kombinieren Forst- und Landwirtschaft, indem schnellwachsende Bäume wie Pappeln und Weiden in Streifen auf den Feldern angebaut werden. Diese Bäume können das im Boden vorhandene Nitrat effektiv nutzen und so dazu beitragen, die Wasserverschmutzung zu verringern.
Trotz der potenziellen Vorteile von Agroforstsystemen stehen Landwirte vor finanziellen Herausforderungen bei der Umsetzung. Die Anlage solcher Systeme ist kostenintensiv, und die Förderungen reichen oft nicht aus, um die Investitionen angemessen zu decken. Eine verstärkte finanzielle Unterstützung, ähnlich der in anderen Bundesländern, ist daher erforderlich, um den Übergang zu nachhaltigeren landwirtschaftlichen Praktiken zu erleichtern und die Belastung der Brunnenwässer zu reduzieren.