Ungewöhnlicher Drogenprozess in Würzburg beschäftigt das Landgericht
Ein außergewöhnlicher Prozess hält seit Monaten das Würzburger Landgericht in Atem. Eine mutmaßliche Drogenbande, bestehend aus sechs jungen Männern, steht im Zentrum des Geschehens. Der Vorwurf lautet, dass sie einen Drogenring aufgebaut und ihre Kunden durch Foltermethoden zur Zahlung gezwungen haben sollen – von brennenden Zigaretten essen ist die Rede.
Am Montag hielt die Staatsanwaltschaft ihr Plädoyer, in dem sie Haftstrafen für die sechs Angeklagten forderte. Dabei bewegen sich die geforderten Strafen zwischen neun Jahren und zehn Monaten sowie knapp vier Jahren. Die Verteidiger der jungen Männer, teilweise geständig, plädierten dagegen auf Jugendstrafen von maximal zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt werden könnten.
Das Urteil wird für den 12. Juli erwartet, nachdem die Plädoyers aus Rücksicht auf die Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten wurden.
Brutale Szenen in Umkleidekabine eines Fußballvereins
Der Hintergrund der Anklage ist erschreckend: Die Angeklagten sollen über mehrere Jahre hinweg einen Drogenring betrieben haben, bei dem ihre Kunden mittels Foltermethoden zur Kasse gebeten wurden. Besonders schockierend: Die brutalen Szenen sollen sich in der Umkleidekabine eines Fußballvereins in Würzburg abgespielt haben. Die Opfer wurden offenbar gefesselt, verprügelt und erniedrigt.
Die Taten sollen laut Anklage zwischen 2019 und 2022 stattgefunden haben, was den Fall noch verstörender macht.