Kegelrobbenpopulation im Wattenmeer und auf Helgoland: Ein langsamer Anstieg
Ein neuer Bericht zeigt, dass die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer und auf Helgoland zwar weiterhin steigt, aber in einem langsameren Tempo als zuvor. Die genauen Gründe für diese Verlangsamung sind jedoch noch unklar.
Entgegen der Wachstumsrate der letzten Jahre zeigt die aktuelle Studie, dass die Anzahl der Kegelrobbenjungen in der Region nur noch um durchschnittlich neun Prozent pro Jahr zunimmt. Während des Fellwechsels beträgt der Zuwachs sogar nur zwölf Prozent jährlich.
Zunahme von Jungtieren
Während der Brutsaison von November 2023 bis Januar 2024 wurden insgesamt 2547 Jungtiere gezählt. Dies entspricht einem leichten Anstieg von einem Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison. Die meisten Jungtiere – 1395 an der Zahl – wurden im niederländischen Wattenmeer gezählt, was einem Rückgang von drei Prozent entspricht. In Niedersachsen wurden 359 Jungtiere erfasst, wobei einige Kolonien aufgrund schlechter Witterungsbedingungen nicht vollständig erfasst werden konnten.
Auf Helgoland hingegen verzeichnete man einen Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023, mit insgesamt 739 Jungtieren. Im östlichen Teil des Wattenmeeres wurden keine Jungtiere während der Zählungen gesichtet, jedoch wurden später in der Saison vier säugende Jungtiere in Dänemark und zwei in Schleswig-Holstein beobachtet.
Möglicher Einfluss des Wetters
Forscherin Sophie Brasseur von der Universität Wageningen erklärt: „Es scheint, dass die Zunahme der Zahlen sich im Vergleich zu früheren Zählungen verlangsamt, insbesondere bei den Jungtieren. Es ist jedoch noch zu früh, um festzustellen, ob dies auf Umweltveränderungen zurückzuführen ist oder ob das rauhe Wetter in dieser Saison die Zählungen beeinflusst hat.“
Die Gesamtzahl der Kegelrobben während des Fellwechsels stieg in diesem Jahr um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, mit insgesamt 11.515 Tieren. Etwa 67 Prozent des Kegelrobbenbestands im niederländischen Wattenmeer wurden mit 7821 Tieren gezählt.
Verteilung der Population
Es wird zudem berichtet, dass Dänemark die Anzahl der Kegelrobben verdoppelt hat, während die östlichen Wattenmeergebiete zunehmend besiedelt werden. Dies führt zu einer geringfügigen Abnahme der prozentualen Verteilung in den Niederlanden. Helgoland verzeichnete 14 Prozent der Gesamtpopulation, während Niedersachsen und Hamburg gemeinsam zwölf Prozent ausmachten. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeergebiet wurden 286 Tiere gezählt, während in Dänemark 361 Kegelrobben gesichtet wurden, doppelt so viele wie im Vorjahr.