Landtagspräsident Hendrik Hering setzt sich im interregionalen Parlamentarierrat für mehr Engagement für Europa ein
Bei der aktuellen Plenarsitzung des Interregionalen Parlamentarierrats (IPR) am 21. Juni im Schloss Montabaur hat Landtagspräsident Hendrik Hering dazu aufgerufen, verstärkt für die europäische Union aktiv zu werden. Die Europawahlen haben gezeigt, dass ein Umdenken erforderlich ist und die Zukunft Europas allen Beteiligten am Herzen liegen sollte.
Die Veranstaltung wurde durch einen Gastredner bereichert – den langjährigen ehemaligen luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn, der seine Gedanken zur Zukunft der Europäischen Union nach den Wahlen teilte. Rheinland-Pfalz hat derzeit den Vorsitz des IPR inne und spielt somit eine bedeutende Rolle in der interregionalen Zusammenarbeit.
Hendrik Hering unterstrich die Auswirkungen politischer Veränderungen auf Grenzregionen wie Rheinland-Pfalz, insbesondere wenn nationalistische Strömungen stärker werden. Er betonte die Dringlichkeit, Europa zu stärken und nationalistischen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten.
In Bezug auf die Europawahlen äußerte sich Gastredner Jean Asselborn besorgt über die hohen Stimmenanteile für rechtsextreme Parteien in verschiedenen europäischen Ländern. Er warnte davor, die Werte der EU zu untergraben und betonte die Bedeutung der EU als Friedensprojekt, das auf Menschlichkeit beruht. Asselborn rief dazu auf, die Demokratie zu schützen, da nur noch 28 Prozent der Weltbevölkerung in einer gut funktionierenden Demokratie leben.
Das IPR-Plenum verabschiedete in der Sitzung auch Empfehlungen zu den Themen „Wasser in der Großregion – eine Herausforderung ohne Grenzen“ und „Unterstützung Jugendlicher in der Großregion an der Schnittstelle von Schule und beruflicher Integration“. Diese Empfehlungen sind an die jeweiligen Landesregierungen gerichtet, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung dieser Bereiche zu erarbeiten.
Der Interregionale Parlamentarierrat (IPR) wurde 1986 gegründet und fördert die Zusammenarbeit in der Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg-Rheinland-Pfalz-Wallonien. Die Beschlüsse des IPR werden den Landesregierungen übermittelt und im Europa-Ausschuss diskutiert, um eine einheitliche Positionierung zu erzielen.