John Neumeier tritt nach 51 Jahren vom Hamburg Ballett zurück
Die Ballettlegende John Neumeier hat sich nach 51 Jahren als Intendant des Hamburg Balletts mit einer bewegenden Uraufführung von seiner Compagnie verabschiedet. Das Publikum in der Hamburger Staatsoper war begeistert von dem intimen Ballettstück „Epilog“, das mit Ovationen und stehenden Ovationen gefeiert wurde. Dieses Werk markiert das 173. Stück des weltbekannten Choreographen und eröffnete gleichzeitig die zweiwöchigen 49. Hamburger Ballett-Tage, die am 14. Juli mit der „Nijinsky“-Gala enden werden.
Das letzte Werk von Neumeier besticht durch abstrakte Elemente, leise Töne und subtile Bewegungen, begleitet von Klavier und Gesang auf der Bühne. Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian interpretierte die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss, während der französische Pianist David Fray und sein Duopartner Emmanuel Christien Werke von Franz Schubert präsentierten. Zudem wurden Lieder von Simon & Garfunkel aufgeführt, während die eleganten Kostüme von Akris-Kreativdirektor Albert Kriemler kreiert wurden, der Neumeier und seiner Compagnie seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist.
Nach seinem Abschied wird der 39-jährige Deutsch-Argentinier Demis Volpi die Intendanz des Hamburg Balletts übernehmen. Neumeier wird jedoch der Compagnie weiterhin verbunden bleiben, unter anderem als Choreograph seines Festivals „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden vom 26. September bis 13. Oktober 2024. Seit 1973 leitet John Neumeier die Compagnie und ist heute mit 85 Jahren der dienstälteste Ballettdirektor der Welt.
Während der beiden Wochen der Ballett-Tage sind noch einmal bedeutende Werke aus Neumeiers Ära zu sehen. Darunter fallen Aufführungen wie „Die Kameliendame“ nach dem Roman von Alexandre Dumas, „Endstation Sehnsucht“ und „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams. Das Vermächtnis von John Neumeier wird somit auch nach seinem Rücktritt weiterleben und die Welt des Balletts nachhaltig prägen.