Leben ohne Papiere – Eine Geschichte voller Hindernisse
Marwan El Jaddouh, ein in Deutschland aufgewachsener Mann, kämpft seit 37 Jahren mit der Unsicherheit, nur geduldet zu sein. Seine Geschichte ist geprägt von Vertrauensproblemen, Ungewissheit und der fehlenden Perspektive auf eine geregelte Zukunft.
Im Jahr 1990 kam Marwan als Kind mit seiner Familie aus dem Libanon nach Deutschland und ist hier aufgewachsen. Obwohl er sich fest in die Gesellschaft integriert hat, bleibt seine Staatsangehörigkeit ungeklärt. Als Angehöriger des Al-Lahaib-Clans ist er im libanesischen Zivilregister nicht registriert, was ihm den Zugang zu einem libanesischen Ausweis verwehrt.
Das Fehlen von Papieren bedeutet für Marwan, dass ihm grundlegende Freiheiten verwehrt bleiben. Reisen außerhalb Deutschlands sind tabu, und selbst eine einfache Urlaubsreise nach Spanien oder Portugal ist für ihn unerreichbar. Diese Einschränkungen führen dazu, dass Marwan sich wie in einem Gefängnis fühlt, ohne Hoffnung auf eine Veränderung in seiner Situation.
Marwans Kampf spiegelt das Schicksal von Tausenden von Menschen in Deutschland wider. Laut aktuellen Daten leben etwa 124.500 Menschen ohne Staatsangehörigkeit in Deutschland, wovon 95.000 eine ungeklärte Staatsbürgerschaft haben. Die Angst vor der Zukunft und die fehlende Perspektive haben bei Marwan zu Vertrauensproblemen und einer tiefen Krise geführt.
Dennoch gibt es einen Lichtblick für Marwan: Er bemüht sich um eine Aufenthaltserlaubnis nach Paragraf 25b des Aufenthaltsrechts, die eine gute Integration voraussetzt. Sollte dies nicht gelingen, hofft er darauf, als Staatenloser anerkannt zu werden, um zumindest ein Stückchen Freiheit zurückzuerlangen.