Landwirte in Sachsen-Anhalt blicken auf die kommende Erntezeit
Die Landwirte in Sachsen-Anhalt sind gespannt auf die bevorstehende Erntezeit, nachdem das Wetter in diesem Jahr mit seinen Extremen für Herausforderungen gesorgt hat. Von zu trocken bis zu nass und zu kühl – die Meinungen über die Niederschlagsverteilung seit dem Vegetationsbeginn könnten nicht unterschiedlicher sein. Das Vorernte-Gespräch des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt war eine Gelegenheit für die Praktiker, sich auszutauschen und mögliche Stolpersteine zu identifizieren.
Geplant ist, dass die Getreideernte in diesem Jahr früh beginnen wird, wie der Bauernverband voraussagt. Die Logistikleistung wird enorm sein, wenn von der Gersten-Ernte im späten Juni bis zur Zuckerrüben-Kampagne im Winter die Landwirte, Anbauverbände und andere Beteiligte für reibungslose Abläufe sorgen müssen.
Ein wichtiger Punkt, der bei den Diskussionen der Fachleute aufkam, war die Kostenentwicklung für Landwirte und den Landhandel. In den vergangenen Jahren sind die Kosten erheblich gestiegen, was insbesondere durch die hohen Ausgaben bei Betriebsmitteln kompensiert wurde. Ob diese Ausgleichung im Jahr 2024 erneut gelingen wird, bleibt abzuwarten und hängt auch von den Ernten in anderen Teilen der Welt, wie der Schwarzmeerregion, ab.
Besonders unter Kostendruck stehen jedoch auch die Sonderkulturen, darunter Gemüse und Gewürzpflanzen, aufgrund hoher Energie- und Lohnkosten. Der Anbau dieser Kulturen wird zusätzlich durch die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten gegen Pilze und Schädlinge beeinträchtigt. Betriebe müssen hohe Vorleistungen erbringen und hoffen auf eine gute Ernte – doch fehlende Pflanzenschutzmittel erschweren diese Hoffnung.
Die kommende Erntezeit birgt somit für die Landwirte in Sachsen-Anhalt sowohl Chancen als auch Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt.