Yen-Abwertung und mögliche Maßnahmen der Notenbank
Die jüngste Entwicklung im Devisenmarkt zeigt, dass der japanische Yen gegenüber dem Dollar einen Tiefstand erreicht hat, der seit 1986 nicht mehr verzeichnet wurde. Mit einem Kurs von 160,82 Yen pro Dollar hat die Währung einen neuen Rekordwert erreicht, der die Erwartungen an eine mögliche Intervention der japanischen Behörden verstärkt.
Die Japanische Regierung hatte bereits im Mai dieses Jahres eingegriffen, indem sie rund 9,7885 Billionen Yen für Stützungskäufe aufwendete, um die Währung zu stabilisieren. Dieser Schritt war erfolgreich, da der Yen nach dem Eingriff eine Erholung verzeichnete. Carol Kong, Ökonomin und Währungsstrategin bei der Commonwealth Bank of Australia, äußerte sich dahingehend, dass eine erneute Intervention auf dem Devisenmarkt wahrscheinlich sei.
Experten führen den anhaltenden Abwertungstrend des Yen gegenüber dem Dollar und dem Euro auf die niedrigen Zinsen in Japan zurück. Im Gegensatz zu den Zentralbanken in den USA und der Eurozone, die mit Zinserhöhungen gegen eine hohe Inflation vorgingen, blieb die japanische Notenbank BoJ passiv. Die Inflation in Japan liegt wesentlich unter den Werten in westlichen Industriestaaten, was die Attraktivität des Yen für Investoren verringert und sie dazu bringt, auf Dollar und Euro zu setzen, was die Währung weiter schwächt.
Die bevorstehenden Daten zu den persönlichen Konsumausgaben in den USA könnten den Verlauf des Devisenmarktes beeinflussen und zu weiteren Maßnahmen der japanischen Behörden führen. Sollten die Daten stärker ausfallen als erwartet und den Dollar gegenüber dem Yen weiter stärken, könnte dies eine erneute Intervention zur Folge haben.