Das neue Staatsbürgerschaftsrecht der Ampel-Koalition tritt in Kraft und Bundesfinanzminister Christian Lindner zeigt sich zuversichtlich über die Auswirkungen auf die Integration. Laut Lindner soll die deutsche Staatsbürgerschaft nun anspruchsvoller werden, um eine klare Abgrenzung gegen antisemitische Einstellungen oder die ausschließliche Inanspruchnahme von Sozialleistungen ohne Arbeitsbeitrag zu schaffen. Diese Änderungen zielen darauf ab, die Integration zu stärken und den weltoffenen Charakter Deutschlands zu betonen.
Die Grünen-Innenpolitikerin Feliz Polat bezeichnet die Reform als großen Erfolg der Koalition. Sie betont, dass die Vielfalt als gelebte Realität in einer globalisierten Welt anerkannt wird und die Reform eine Gleichstellung bei Mehrstaatigkeit sicherstellt. Zudem wird betont, dass Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, nun auch ihr Wahlrecht ausüben können, was die Demokratie stärken soll. Polat erwartet, dass infolge der Reform eine signifikante Zunahme von Einbürgerungen erfolgen wird.
Unionsfraktion äußerte Bedenken, dass die Reform den deutschen Pass zu leicht zugänglich mache. Polat wies diese Kritik jedoch zurück und betonte, dass die Reform lediglich eine Angleichung an andere EU-Länder darstellt. Der Erwerb der deutschen Sprache bleibt nach wie vor eine Voraussetzung, ausgenommen sind Angehörige der Gastarbeiter- und Vertragsarbeitergeneration. Es wird davon ausgegangen, dass die Reform eine positive Wirkung auf die Einbürgerungsprozesse haben wird und eine breitere Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben ermöglicht.