HessenWissenschaft

Lehrkräfte in Hessen unter Druck: GEW fordert Entlastung durch verbindliche Korrekturtage

Lehrer in Hessen leisten zusätzliche Überstunden für Abitur-Korrekturen

Die Belastungen der Lehrkräfte in Hessen aufgrund der Korrektur von schriftlichen Prüfungen haben laut einer Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen in diesem Jahr erheblich zugenommen. Mehr als 2.200 Lehrkräfte haben an zwei Online-Befragungen teilgenommen, die sich sowohl auf die Abiturprüfungen als auch auf Abschlussprüfungen für Haupt- und Realschulen sowie berufliche Schulen bezogen.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte während der dreiwöchigen Korrekturzeit der Abiturprüfungen durchschnittlich 42 Stunden zusätzlich arbeiten. Teilzeitbeschäftigte mit einem Beschäftigungsumfang von bis zu 75 Prozent leisten rund 42,5 Stunden Mehrarbeit, während es bei einer Beschäftigung von bis zu 50 Prozent 32 Stunden sind. Die Belastung steigt also relativ zum Beschäftigungsumfang.

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Seit 2021 werden die Abitur- und Abschlussprüfungen nach den Osterferien geschrieben, was nach Aussage von Thilo Hartmann, dem Vorsitzenden der GEW Hessen, zu extremen Belastungsspitzen für die Lehrkräfte führt. Hartmann betonte, dass die aktuellen Korrekturzeiten zu Spitzenbelastungen führen, die über das Erträgliche hinausgehen. Er fordert das Hessische Kultusministerium auf, Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte zu ergreifen.

Die GEW Hessen hat auch ähnliche Belastungen bei den Abschlussprüfungen an berufsbildenden Schulen sowie an Gesamt-, Haupt- und Realschulen festgestellt. Vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte leisten hier durchschnittlich 40,5 Stunden Mehrarbeit. Teilzeitbeschäftigte mit einem Beschäftigungsumfang von bis zu 75 Prozent arbeiten rund 37 Stunden zusätzlich, während es bei einer Beschäftigung von bis zu 50 Prozent 32 Stunden sind.

GEW Hessen fordert verbindliche Korrekturtage zur Entlastung

Um die Lehrkräfte zu entlasten, fordert die GEW Hessen die Einführung verbindlicher Korrekturtage. Laut der Umfrage sprechen sich 86 Prozent der Lehrkräfte für diese Maßnahme aus. Die Beteiligung an der Umfrage ist im Vergleich zum Vorjahr von 1.200 auf 2.200 Lehrkräfte gestiegen.

Die Gewerkschaft kritisiert die Weigerung des Hessischen Kultusministeriums, die Mehrarbeit der Lehrkräfte bei Abschlussprüfungen zu berücksichtigen oder verbindliche Korrekturtage einzuführen. Sie führt seit drei Jahren Erhebungen zu den Abiturprüfungen und seit zwei Jahren zu den Abschlussprüfungen durch, um auf die Belastungen der Lehrkräfte aufmerksam zu machen.

Es wird deutlich, dass die Lehrkräfte in Hessen zusätzliche Überstunden leisten, um die Korrektur schriftlicher Prüfungen zu bewältigen. Die Forderung nach verbindlichen Korrekturtagen zur Entlastung der Lehrkräfte ist daher von großer Bedeutung.

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