Leidenschaft für Seifenkistenbau vereint Generationen in Nürnberg
Der Bau von Seifenkisten in Nürnberg ist weit mehr als nur ein Freizeitspaß – es ist eine Tradition, die Generationen zusammenbringt. Norbert Bauer, Vorsitzender der Nürnberger Seifenkistenfreunde, betont, dass es beim Bau der fantasievollen Kisten nicht nur um Geschwindigkeit geht, sondern vielmehr um Kreativität und den gemeinsamen Spaß am Gestalten. Für Bauer sind die selbstgebauten Seifenkisten ein Ausdruck von Fantasie, den Kindern ermöglicht, ihre Ideen zum Leben zu erwecken, während die ganze Familie an diesem kreativen Prozess teilhat.
Ein besonders beeindruckendes Beispiel für die Begeisterung, die der Seifenkistenbau hervorruft, sind die Freundinnen Hannah und Bea. Schon im zarten Alter von sechs Jahren haben sie eine detailgetreue Nachbildung der Lokomotive „Emma“ aus Michael Endes „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ aus Pappmaché gebaut. Jahrzehnte später werden nun andere Kinder mit ihrer Emma am Seifenkistenrennen teilnehmen, was für diese „kleinen Baumeisterinnen“ ein ganz besonderer Moment sein wird.
Ein Hauch von Geschichte auf den Straßen Nürnbergs
Der Geist der Seifenkistenrennen begleitet die Stadt Nürnberg seit den späten 1940er Jahren. Ursprünglich von amerikanischen Soldaten inspiriert, haben die jährlichen Rennen auf den Kopfsteinpflasterstraßen bis zum Hauptmarkt eine lange Tradition. Obwohl die Idee der motorlosen Kindermobile ihren Ursprung in Deutschland hatte – das erste offizielle Rennen fand bereits in Oberursel bei Frankfurt am Main im Jahr 1904 statt -, haben die Seifenkisten in Nürnberg eine ganz besondere Bedeutung und werden von Jung und Alt gleichermaßen geschätzt.
Wiederbelebung einer Tradition
Nach einer Zeit der Pause wurden die Seifenkistenrennen in Nürnberg im Jahr 2009 wiederbelebt. Die Nürnberger Seifenkistenfreunde, die sich für die Erhaltung dieser Tradition einsetzen, erhielten vom örtlichen Jugendamt sogar zwei historische Seifenkisten mit dem Nürnberger Stadtwappen als Geschenk. Diese Geste unterstreicht die Bedeutung und Wertschätzung, die diese Veranstaltung in der Gemeinschaft genießt und die Begeisterung, die sie bei Jung und Alt hervorruft.