Mayen-KoblenzRhein-Hunsrück-Kreis

Rettungsplan für Krankenhaus Boppard: Kreistag beschließt anteilige Unterstützung bis Jahresende

Die finanzielle Unterstützung des Krankenhauses in Boppard durch den Rhein-Hunsrück-Kreis hat die Zukunft des Gesundheitsstandorts vorerst gesichert. Nachdem der Kreistag in Simmern beschlossen hat, die Verluste des Krankenhauses für den Rest des Jahres zu gleichen, müssen nun auch die Stadt Boppard und die Stiftung Heilig Geist zustimmen, um das Geleistete zu ermöglichen. Das Defizit des Krankenhauses im Jahr 2023 lag bei rund 2 Millionen Euro, wie ein Wirtschaftsprüfungsbericht ergab. Im Falle der Zustimmung aller Partner würden die Stadt Boppard und der Rhein-Hunsrück-Kreis jeweils 25 Prozent übernehmen, während die Stiftung 50 Prozent des Defizits tragen würde.

Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht den Kreisräten, Zeit für eine dauerhafte Lösung für das Krankenhaus zu finden. Die langfristige finanzielle Beteiligung am Krankenhaus ist keine Option für den Kreis, der darauf bedacht ist, das Krankenhaus langfristig zu erhalten. Auch eine Beteiligung am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein sehen die Kreisräte nicht vor. Landrat Volker Boch betonte die Absicht, zukünftige Gespräche zur Zukunft des Krankenhauses zu führen und dabei alternative Lösungen innerhalb oder außerhalb des Klinikverbunds zu prüfen. Der Beschluss soll keinesfalls als Freifahrtschein für das GKM verstanden werden, so Boch.

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein umfasst fünf Krankenhäuser, darunter die Standorten in Koblenz, Mayen, Boppard und Nastätten. Die finanzielle Lage des Klinikverbunds, der aus einer Fusion zweier Gesundheitseinrichtungen entstand, ist seit Jahren angespannt. Nach dem Scheitern von Verkaufsverhandlungen im Jahr 2024 haben der Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz beträchtliche Summe investiert, um die Gesellschaft vor der Insolvenz zu bewahren.

Die Hauptgesellschafter des GKM, der Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz, hatten beschlossen, die finanzielle Unterstützung für die Standorte außerhalb ihrer Landkreise zu beenden. Dieser Schritt beruht auf Empfehlungen eines Sanierungsplans von Roland Berger. Weitere Schritte zur Sanierung des Krankenhauses in Boppard und des Klinikverbunds insgesamt hängen von den weiteren Entscheidungen der Gesellschafter und der Kreise ab.

Der Rhein-Lahn-Kreis hat bereits seine Bereitschaft erklärt, das Krankenhaus in Nastätten zu retten, da es im Landeskrankenhausplan als unverzichtbar eingestuft wird. Für Boppard hingegen ist eine Rettung eine freiwillige Leistung des Rhein-Hunsrück-Kreises, die zudem noch die Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes erfordert. Die finanzielle Unterstützung des Krankenhauses ist von großer Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in der Region und zeigt das Engagement der lokalen Behörden für die medizinische Infrastruktur.