Politische Bedeutung von Musikveranstaltungen in Kleinstädten: Ein Blick auf die Beatsteaks in Bautzen
Die Beatsteaks sind derzeit auf AJZ-Tour und machten kürzlich Halt im Steinhaus in Bautzen. Ein Ort, der normalerweise nicht für politische Auseinandersetzungen bekannt ist, zeigte während des Konzerts dennoch, wie politisch Musikveranstaltungen sein können. Trotz der allgemeinen Sterilität des Ortes nach dem Umbau wirkt das Steinhaus auf verschiedene Gruppen unterschiedlich, wie Netzwerkmanagerin Lisa Wendler erklärte.
Das Konzert lockte sowohl die bürgerliche Mitte als auch die Subkultur an, wobei die AfD bereits im Vorfeld zeigte, dass sie das soziokulturelle Zentrum ins Visier nimmt, um die Finanzierung zu prüfen. Dieser Angriff ist nicht neu, da bereits zuvor Versuche unternommen wurden, den Zuschuss für das Zentrum zu kürzen.
Während die Beatsteaks selbst keine politischen Statements abgaben, betonten sie dennoch die Bedeutung, Menschen, die möglicherweise Vorbehalte hatten, in die Jugendzentren zu locken. Trotz möglicher Einschüchterungen durch Morddrohungen oder Beschädigungen zeigte die Band während der Konzerte in den ostdeutschen AJZs Engagement und Mut.
Die Atmosphäre beim Konzert war ausgelassen und begeistert, mit einer vielfältigen Mischung aus Fans unterschiedlichen Alters. Besonders Jugendliche wie Anna Lina und Charlie fanden in der Musik und dem Steinhaus einen Ort des Rückzugs und der Kraft. Die Beteiligung lokaler Bands und die Vielfalt der Veranstaltungen zeigten die Bedeutung solcher kulturellen Zentren in Kleinstädten wie Bautzen.
Am Ende des Konzerts brachten die Beatsteaks keine politische Botschaft auf die Bühne, aber die vorherige Band, Tränen, animierte das Publikum zu einer „Wall of love“. Dies zeigte, dass auch in Kleinstädten wie Bautzen die linke Szene engagiert und kreativ ist.