Hamm, eine Stadt mit der höchsten Abbrecherquote in NRW: Ein Blick hinter die Zahlen
Die neuesten Statistiken haben gezeigt, dass Hamm die zweifelhafte Ehre hat, die höchste Abbrecherquote unter allen Städten in Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. Doch was steckt wirklich hinter diesen alarmierenden Zahlen?
Im Jahr 2023 wurden in NRW insgesamt 30 Prozent aller begonnenen Ausbildungsplätze vorzeitig abgebrochen. Hamm sticht dabei besonders hervor mit einer Abbruchquote von 35,4 Prozent. Die Gründe für diese hohe Zahl sind vielfältig und betreffen insbesondere die Handwerksberufe.
Fast die Hälfte aller Ausbildungsverhältnisse in diesem Bereich werden in Hamm vorzeitig beendet, was mit 48,4 Prozent den Höchstwert in NRW darstellt. Besonders besorgniserregend ist, dass fast 60 Prozent der weiblichen Kandidaten im Handwerk ihre Ausbildung nicht abschließen können.
Interessanterweise zeigt sich ein gegenteiliges Bild im Öffentlichen Dienst, wo nur fünf Prozent der Ausbildungen vorzeitig enden – einer der besten Werte im gesamten Bundesland. Diese Unterschiede zwischen den Branchen werfen die Frage auf, welche Faktoren zu den hohen Abbruchraten in bestimmten Bereichen führen.
Es ist wichtig, zu untersuchen, warum Ausbildungen vorzeitig abgebrochen werden. Es kann verschiedene Gründe geben, sowohl seitens des Arbeitgebers als auch seitens des Auszubildenden. Manchmal liegt es auch an einer Unternehmensaufgabe oder -pleite. Ein vorzeitiger Ausbildungsabbruch bedeutet außerdem nicht zwangsläufig das Ende der beruflichen Laufbahn, da die Ausbildung oft in einem anderen Unternehmen oder in einem anderen Beruf fortgesetzt werden kann.
Die Daten machen deutlich, dass Hamm vor großen Herausforderungen steht, um die Abbrecherquoten zu senken und jungen Menschen eine erfolgreiche Ausbildung zu ermöglichen. Es bedarf einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Schulen, Unternehmen und Behörden, um die Ursachen für die hohen Abbruchraten zu identifizieren und effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.