Die Einführung von HVO100, einem paraffinischen Dieselkraftstoff, an deutschen Tankstellen hat zu einer geringen Erhöhung der Treibstoffkosten geführt. Laut dem ADAC liegt der Preisaufschlag im Durchschnitt zwischen sechs bis zehn Cent im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Dieser Preisunterschied befindet sich am unteren Ende der vorhergesagten Spanne von fünf bis 20 Cent. Obwohl HVO100 von der CO2-Abgabe befreit ist, ist die Produktion aufgrund der geringen Mengen teurer als herkömmlicher Sprit.
Die finanziellen Auswirkungen für Autofahrerinnen und Autofahrer sind minimal, wie eine exemplarische Autokostenberechnung des ADAC zeigt. Bei einem 10-Cent-Aufschlag pro Liter im Vergleich zu herkömmlichem Diesel steigen die monatlichen Treibstoffkosten für Modelle wie den VW Golf TDI 2.0, den BMW 520d Touring und den Mercedes C 220 d T-Modell nur um einige Euro.
HVO100, hergestellt aus Abfallstoffen wie Altspeiseölen oder Fettresten, kann die bilanziellen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent senken. Der ADAC betont die Notwendigkeit, dass HVO, wie jeder andere Energieträger im Straßenverkehr, strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen muss. Dies beinhaltet die Vermeidung von Beeinträchtigungen sensibler Ökosysteme, die Bewahrung der Anbauflächen für Lebensmittelproduktion und die Einhaltung angemessener sozialer Standards bei der Herstellung.
Es ist ratsam, HVO100 nur in Fahrzeugen zu tanken, die dafür freigegeben sind. Neue Modelle tragen die XTL-Kennzeichnung im Tankdeckel, während Informationen über die Freigabe älterer Fahrzeuge beim Händler, Hersteller oder online erhältlich sind. Es wird erwartet, dass sich der Preisunterschied zwischen HVO100 und herkömmlichem Diesel in Zukunft verringern wird, während die nachhaltigen Vorteile dieses Kraftstoffs weiterhin an Bedeutung gewinnen.