Klimawandel: Ehrenamtliche spielen wichtige Rolle bei Regenmessungen
In einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend extreme Wetterbedingungen hervorruft, werden ehrenamtliche Beobachterinnen und Beobachter mehr denn je gebraucht, um präzise Regendaten zu sammeln. Dies zeigt sich besonders in ländlichen Gebieten wie dem Ortsteil Windberge in Tangerhütte, wo der 66-jährige Landwirt Bernd Wagner täglich im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Regenmenge auf seinem Grundstück misst.
Obwohl Satelliten und Radarsysteme wichtige Daten liefern, sind sie allein nicht ausreichend. Wie Grit Rumpelt vom DWD betont, sind menschliche Beobachtungen unverzichtbar, um die Genauigkeit der Messungen zu gewährleisten. Besonders bei Schneefällen ist die manuelle Beobachtung entscheidend, da Verwehungen und unterschiedliche Schneearten das Messergebnis beeinflussen können.
Doch die Herausforderungen für das Messnetzwerk des DWD sind vielfältig. Viele Gegenden, sowohl in Städten als auch auf dem Land, weisen noch Lücken im Messnetz auf. Zudem fehlt es oft an neuen Freiwilligen, die bereit sind, sich zu engagieren. Ein Grund dafür könnte das fehlende Bewusstsein für die Bedeutung genauer Wetterdaten sein.
In Sachsen-Anhalt sind derzeit 22 Stationen unbesetzt, an denen ehrenamtliche Beobachtende gesucht werden. Trotz der Bemühungen des DWD gibt es also noch Verbesserungsbedarf, um die flächendeckende Messung von Niederschlägen zu gewährleisten.
Für Landwirt Bernd Wagner sind präzise Wettervorhersagen entscheidend für seine landwirtschaftlichen Aktivitäten. Doch selbst mit modernen Technologien wie Apps und Regenradar stößt er an Grenzen, wie ein erlebter Starkregen zeigt: Während auf seinem Acker fünf Zentimeter Wasser standen, blieb ein benachbarter Bereich nahezu trocken. Solche Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit der kontinuierlichen manuellen Beobachtung und Messung von Niederschlägen.