Slowakei reformiert Medienlandschaft: Neue Sendeanstalt STVR tritt an die Stelle von RTVS
Die jüngsten politischen Entwicklungen in der Slowakei haben zu großen Veränderungen in der Medienlandschaft des Landes geführt. Das Parlament hat kürzlich der Auflösung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt RTVS zugestimmt, was zu kontroversen Reaktionen in der Bevölkerung geführt hat.
Die Entscheidung des Parlaments wurde von langanhaltenden Protesten von Oppositionsparteien und Mitarbeitern des RTVS begleitet. Aufgrund der umstrittenen Maßnahme haben die Abgeordneten der sozialdemokratischen und nationalistischen Regierungsparteien dem Gesetz zugestimmt, während die Opposition aus Protest den Sitzungssaal verließ und die Abstimmung boykottierte.
Kritiker sehen die Auflösung von RTVS als eine mögliche Manipulation durch die Regierung, um das Medienportal durch ein staatliches Sprachrohr zu ersetzen. Dies könnte zu einer einseitigen Berichterstattung führen, die die Pressefreiheit und die Demokratie des Landes gefährdet.
Die nationalistische Kulturministerin Martina Simkovicova und Ministerpräsident Robert Fico haben wiederholt behauptet, dass die Berichterstattung des RTVS voreingenommen sei, konnten aber den Generaldirektor und sein Team nicht absetzen. Mit der Auflösung des Senders eröffnet sich nun die Möglichkeit, eine neue Führung zu ernennen.
Ab dem 1. Juli soll die neue Sendeanstalt STVR die Position von RTVS übernehmen. Der Wechsel wird eine Phase der Unsicherheit und möglicher Neuausrichtung der Medienlandschaft in der Slowakei einleiten.