Überraschende Entdeckung am Mars-Äquator wirft neues Licht auf Wassertransport
Die jüngste Entdeckung am Mars-Äquator hat das Wissen über den roten Planeten revolutioniert und könnte zukünftige Missionen stark beeinflussen. Wissenschaftler waren überrascht, als sie mithilfe der Esa-Raumsonden „ExoMars Trace Gas Orbiter“ und „Mars Express“ unerwarteten Frost auf den Gipfeln der Tharsis-Vulkane entdeckten.
Adomas Valantinas, ein Postdoktorand an der Brown University und ehemaliger Doktorand der Universität Bern, war Teil des internationalen Forschungsteams, das die Daten analysierte. Die dünnen Frostschichten, so dünn wie ein menschliches Haar, tauchen nur für kurze Zeit um den Sonnenaufgang auf und verdampfen dann wieder im Sonnenlicht. Die Menge an Frost entspricht etwa 150.000 Tonnen Wasser, die täglich zwischen Oberfläche und Atmosphäre ausgetauscht werden.
Valantinas betonte die außergewöhnlichen Prozesse, die die Bildung des Frosts am Äquator ermöglichen. Dies könnte auf spezielle Luftzirkulationen über der Tharsis-Region zurückzuführen sein, die ein Mikroklima in den Calderen der Vulkane schaffen.
Nicolas Thomas, verantwortlich für die TGO-Kamera „CaSSIS“, lobte die Bedeutung der Entdeckung für zukünftige Mars-Missionen. Das Verständnis des Wasservorkommens und des Transports sei entscheidend für etwaige menschliche Expeditionen. Die Fähigkeit, nächtliche Ablagerungen von Wassereis auf dem Mars in hoher Auflösung nachzuweisen, sei ein bedeutender Fortschritt.
Colin Wilson von der Esa zeigte sich begeistert von der Entdeckung. Das Auffinden von Wasser auf dem Mars sei stets aufregend, sowohl aus wissenschaftlicher Neugier als auch hinsichtlich potenzieller Implikationen für menschliche und robotische Erkundungen. Die neue Erkenntnis sei daher von besonderem Interesse.