Die Anzahl der Verkehrsunfälle, an denen Autofahrer über 65 Jahre beteiligt sind, ist in Schleswig-Holstein gestiegen. Laut dem Verkehrssicherheitsbericht der Polizei des Bundeslandes gab es einen Anstieg von 5.044 Unfällen im Jahr 2022 auf 5.439 Unfälle im Jahr 2023, was einer Steigerung von fast 8 Prozent entspricht.
Um ältere Verkehrsteilnehmer fit für das Autofahren zu halten, bieten Fahrschulen wie die in Ahrensburg spezielle Trainings an. Ein solches Training, der „Fahrfitnesscheck“, ermöglicht es Senioren, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich sicherer im Straßenverkehr zu bewegen. Während des Trainings fahren die Teilnehmer mit ihren eigenen Autos und eine Fahrlehrerin beobachtet und gibt Feedback, um eventuelle Schwachstellen zu identifizieren und zu verbessern.
Die Fahrlehrerin Tina Behrend betont die Bedeutung von regelmäßigem Training, um die Beweglichkeit und Fahrkompetenz älterer Fahrer zu erhalten. Sie weist darauf hin, dass einige Fahrer alternative Techniken verwenden können, um bestimmte Einschränkungen auszugleichen, wie zum Beispiel den ganzen Körper für den Schulterblick zu drehen, wenn die Nackenbeweglichkeit eingeschränkt ist.
Eine wichtige Frage ist, wie der Gesetzgeber mit älteren Fahrern umgehen sollte. Während einige vorschlagen, verpflichtende Gesundheitstests oder eine regelmäßige Prüfung der Fahrtauglichkeit einzuführen, lehnt das Bundesverkehrsministerium solche Maßnahmen ab. Fahrlehrerin Behrend schlägt stattdessen vor, dass Autofahrer alle fünf Jahre einem Gesundheitscheck unterzogen werden sollten, ähnlich wie Fahrlehrer, Busfahrer oder LKW-Fahrer.
Trotz der steigenden Unfallzahlen bei älteren Fahrern zeigt das Training positive Ergebnisse. Teilnehmer wie Frank Tetzlaff, der das Training in Anspruch nimmt, profitieren davon und fühlen sich nach dem Training sicherer und besser vorbereitet für den Straßenverkehr. Durch gezielte Maßnahmen und Schulungen können ältere Fahrer ihre Fahrkompetenz erhalten und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.