Eine Woche nach seiner Befreiung aus dem Gazastreifen ruft der ehemalige Hamas-Geisel Andrey Kozlov alle Israelis zu einer Großdemonstration auf, um die Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas sind, zu unterstützen. Die Geiseln wurden bei einem Militäreinsatz von israelischen Soldaten befreit, bei dem laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 274 Palästinenser getötet und viele weitere verletzt wurden.
Unabhängige UN-Fachleute für Menschenrechte haben das Vorgehen der israelischen Streitkräfte bei der Geiselbefreiung kritisiert. Sie behaupteten, dass die israelischen Einsatzkräfte sich als Vertriebene und humanitäre Helfer getarnt hatten, was als völkerrechtswidrig und ein Kriegsverbrechen angesehen wird. Das israelische Militär bestritt jedoch diese Vorwürfe und betonte, dass keine Tarnung über humanitäre Hilfsfahrzeuge stattgefunden hat.
Es wird vermutet, dass noch etwa 120 Geiseln im Gazastreifen sind, nachdem extremistische Gruppen mehr als 250 Menschen am 7. Oktober entführt hatten. In Tel Aviv finden regelmäßig Demonstrationen für die Freilassung der verbliebenen Geiseln statt, bei denen auch die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisiert wird.
Aufgrund der rauen Seegangs musste der provisorische Pier im Meer vor dem Gazastreifen vorübergehend an die israelische Küste geschleppt werden. Dieser Pier wird für Hilfslieferungen in den Gazastreifen genutzt und hatte bereits Ende Mai Schäden erlitten. Die temporäre Verlegung dient der Sicherheit der beteiligten Soldaten und soll strukturelle Schäden verhindern.