Am 11. Juni informierte die Hauptkommandatur Warschau das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern über eine weibliche Person, die auf dem Weg von Polen nach Deutschland war, um Geld- und Sachwerte aus kriminellen Handlungen, wie Schockanrufen des Enkeltricks, entgegenzunehmen. Die Ermittlungsgruppe Blackbox des LKA MV übernahm die Ermittlungen und lokalisierte die Tatverdächtige in Marburg.
Die örtliche Polizeidirektion Marburg wurde über den Sachverhalt informiert, um eine mögliche Tat zu verhindern. Es stellte sich heraus, dass bereits eine Geldübergabe in Höhe von 40.000 Euro stattgefunden hatte. Die Geschädigte, eine 60-jährige Frau, übergab das Geld nach einem Schockanruf an eine junge Frau. Dank der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte konnte die 18-jährige polnische Staatsbürgerin schließlich in einem Hotel in Kassel festgenommen werden. Im Hotelzimmer fanden die Beamten mehrere Mobiltelefone, SIM-Karten und das betrügerisch erlangte Geld.
Das Amtsgericht Marburg erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Marburg in Absprache mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Stralsund einen Haftbefehl wegen bandenmäßigen Betrugs gegen die Tatverdächtige. Diese wurde bis zur Festnahme von der Staatsanwaltschaft Stralsund führend bearbeitet. Das Geld in Höhe von 40.000 Euro konnte zweifelsfrei der Tat in Marburg zugeordnet werden.
Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern möchte im Zusammenhang mit Schockanrufen/Enkeltrick auf die Präventionskampagne „Durchschaut – Ein Anruf reicht“ hinweisen. Dieser Kampagne dient der Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber betrügerischen Anrufen.