Eine aktuelle Studie des Kieler Umweltministeriums warnt vor einem möglichen Müll-Kollaps in Schleswig-Holstein. Die Experten des Ingenieurbüros „u.e.c. Berlin“ haben untersucht, dass bis 2034 deutlich mehr Platz für Müll benötigt wird. Dies ist auf den steigenden Bau- und Sanierungsbedarf an Wohnungen und Infrastruktur zurückzuführen.
Im Jahr 2022 fielen in Schleswig-Holstein rund 1,2 Millionen Tonnen Müll an, was dem Gewicht von mehr als 900.000 Kleinwagen entspricht. Die Studie prognostiziert für 2034 sogar bis zu 2,6 Millionen Tonnen Müll – mehr als das Doppelte des heutigen Volumens.
Der Hauptgrund für den erhöhten Bedarf an Deponieraum ist der steigende Bau- und Sanierungsbedarf in Schleswig-Holstein. Allerdings steht Deutschland insgesamt vor dem Problem, dass 54 Prozent der Deponien im Jahr 2020 eine Restlaufzeit von maximal zehn Jahren hatten. Dies erfordert die Planung neuer Deponien, was ein langwieriger Prozess ist und mindestens sieben Jahre in Anspruch nehmen kann.
Der Bau neuer Deponien stößt oft auf Widerstand von Anwohnern, die nicht möchten, dass eine Deponie in ihrer Nähe entsteht. In einigen Gemeinden wie Kosel und Gammelby haben sich über 3.000 Menschen an den Petitionsausschuss des Landtages gewandt, um die Pläne für eine neue Bauschuttdeponie zu stoppen. Sie argumentieren vor allem mit dem Naturschutz.
Angesichts dieser Herausforderungen steht Schleswig-Holstein vor der Aufgabe, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um den steigenden Müllmengen effektiv zu begegnen.