Die Diskussion um wirtschaftliche Sicherheit, strategische Autonomie und kritische Importabhängigkeiten wurde durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine intensiviert. Kritische Importabhängigkeiten können zu erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden führen, wenn entscheidende Importe aufgrund geopolitischer Konflikte ausbleiben. Es stellt sich die Frage, wo der Staat eingreifen sollte, wenn es zu Marktversagen kommt.
Es ist Aufgabe der Unternehmen, Abhängigkeiten zu managen und kritische Importabhängigkeiten abzubauen. Allerdings besteht die Möglichkeit eines Marktversagens, was zu einer begrenzten Entschärfung der Risiken führt. Es stellt sich die Frage, in welchen Bereichen der Markt allein den Abbau von kritischen Importabhängigkeiten vorantreiben kann und in welchen Bereichen staatliches Eingreifen erforderlich ist.
Die grüne Transformation erfordert ebenfalls ein Umdenken bezüglich der Rolle des Staates. Aufgrund negativer externer Effekte im Umwelt- und Klimaschutz sowie Kosten- und Unsicherheitsnachteilen in einigen Bereichen muss der Staat die Transformation unterstützen. Es besteht ein Zielkonflikt zwischen strategischer Autonomie und grüner Transformation, da eine marktgetriebene grüne Transformation die Abhängigkeiten von China weiter verstärken könnte.
Um das Risikomanagement in die richtige Richtung zu lenken, sind intelligente staatliche Maßnahmen erforderlich. Dies wird zusätzlich durch einen Subventionswettlauf in Bereichen wie Halbleitern und erneuerbaren Energien erschwert. Die Bewältigung dieses Trilemmas erfordert sorgfältige Abwägungen und Strategien, um die Importabhängigkeiten zu verringern und gleichzeitig die ökologische Transformation zu fördern.