In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Bayern kämpfen die Gemeinden mit den immensen Abfallmengen, die durch die Überschwemmungen entstanden sind. Nachdem die Menschen Schutt aus ihren zerstörten Kellern und Häusern geräumt haben, stehen die Wertstoffhöfe und Entsorgungsbetriebe vor enormen Herausforderungen.
Beispielsweise musste die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt die Aufnahme stoppen, da doppelt so viele Fahrzeuge wie angemeldet mit Müll beladen vor den Toren standen. Die MVA-Geschäftsleitung spricht von einer unerwartet hohen Menge von Schutt, die verbrannt werden muss. In anderen betroffenen Regionen wie dem Landkreis Pfaffenhofen organisieren die Behörden Kontingente und Terminvereinbarungen für die Anlieferung von Müll.
Leider wird die Notlage in einigen Gemeinden ausgenutzt, berichtet Bürgermeister Martin Vaas aus Allershausen im Landkreis Freising. Menschen, die nicht durch das Hochwasser betroffen sind, nutzen die Gelegenheit, um ihren Sperrmüll illegal zu entsorgen. Die Polizei muss diesbezüglich eingreifen und für Ordnung sorgen.
Ein weiteres gravierendes Problem besteht darin, dass gefährliche Gegenstände wie Gasflaschen oder Sauerstoffdruckbehälter oft im Flutschutt versteckt sind. Diese müssen unbedingt aussortiert werden, da sie bei der Verbrennung zu gefährlichen Situationen, wie Verpuffungen oder Explosionen, führen können.
Die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt, die die Müllmengen aus mehreren Kreisen verbrennt, könnte an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. In einem solchen Fall könnten andere Entsorgungsbetriebe wie die MVA Geiselbullach im Kreis Fürstenfeldbruck aushelfen. Bisher gibt es jedoch noch keine offizielle Anfrage in diese Richtung. Die Gemeinden sind bemüht, die Abfallberge nach der Hochwasserkatastrophe effektiv und sicher zu entsorgen, um die Umweltbelastung zu minimieren.