In der Region Mainz-Finthen haben Bauern seit Monaten mit plündernden Krähen zu kämpfen, die Schäden in Hunderttausenden von Euro anrichten. Als Maßnahme der Abschreckung hat ein Landwirt drastische Methoden angewandt, indem er mehrere tote Krähen auf langen Holzpfählen aufgehängt hat.
Die Tierschutzorganisation PETA wurde eingeschaltet, nachdem ein Spaziergänger die grausige Szene entdeckt und Fotos gemacht hatte. PETA reagierte empört und forderte ein Verbot dieser Methode, tote Tiere zur Vergrämung einzusetzen, da dies seuchenschutzrechtlichen Verstößen gleichkommt.
Es ist bekannt, dass lokale Bauern seit Jahren gegen Schwärme von Krähen kämpfen, die ihre Ernte schädigen. In einem ähnlichen Vorfall im Jahr 2021 bewog PETA bereits einen Bauern in Erlangen dazu, tote Krähen abzuhängen. Eine zweite Anzeige gegen den Mainzer Bauern wegen Belästigung der Allgemeinheit ist ebenfalls in Bearbeitung.
Es gibt verschiedene Methoden, um Krähen abzuschrecken, darunter auch das Aufstellen von Greifvogel-Attrappen, Luftballons oder das Abspielen von Angstschreien über Lautsprecheranlagen. Die Stadtverwaltung Mainz betont die Bedeutung von kreativen Lösungen im Kampf gegen die Krähen und warnt vor zu viel Fantasie, da diese Vögel als sehr lernfähig gelten.
Experten des Naturschutzbundes NABU bestätigen, dass Krähen tote Artgenossen erkennen und mit Gefahr verknüpfen können. Allerdings geben sie auch zu bedenken, dass sich die Vögel nach einiger Zeit an die Abschreckung gewöhnen und die Wirksamkeit nachlässt.
Trotz kontroverser Meinungen darüber, ob die Methode der Abschreckung mit toten Krähen effektiv ist, bleibt das Problem der Schäden durch plündernde Krähen in der Region bestehen. Die Diskussion über geeignete Maßnahmen und den respektvollen Umgang mit Tieren ist weiterhin aktuell und erfordert eine sorgfältige Abwägung der Interessen aller Beteiligten.