Die Stadt Riedstadt hat in den letzten Jahren erfolgreich Ackerflächen in artenreiche Stromtalwiesen am Rheindeich umgewandelt. Diese Wiesen sind Heimat für seltene Pflanzenarten wie die Sibirische Schwertlilie, das Hohe Veilchen und die Brenndolde, die aufgrund ihrer Gefährdung als besonders schützenswert gelten. Die Flächen bieten eine vielfältige Umgebung, die den bedrohten Arten optimale Lebensbedingungen bietet.
Die Renaturierung der Stromtalwiesen in Riedstadt dient als Vorbild für andere Regionen, so wie beispielsweise für eine geplante Maßnahme in Rastatt, Baden-Württemberg. Die Landwirte in Riedstadt berichten von den positiven Effekten dieser Umwandlung, darunter die Vermarktung des Heus an ihre Tiere und die Beweidung der Flächen mit Schafen. Der Prozess der Renaturierung erfolgt ohne externe Fördermittel und setzt auf die Expertise der örtlichen Landwirte und Verantwortlichen.
Die Stromtalwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und sind entscheidend für die Erhaltung der Biodiversität. Diese speziellen Auenwiesen, die in den Niederungen großer Flüsse vorkommen, bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Auf den neu entstandenen Stromtalwiesen zwischen dem Rhein und dem Winterdeich in Riedstadt bewirtschaften zehn Landwirte etwa 70 Hektar Land, das durch natürliche Überflutungen und Nährstoffe aus dem Rhein bereichert wird.
Die Stadt Riedstadt hat seit 2009 kontinuierlich an der Renaturierung der Stromtalwiesen gearbeitet, auch nachdem Fördermittel von staatlichen Institutionen wegfielen. Durch die einfache Methode der Umwandlung von ausgewiesenen Spenderflächen in Naturschutzgebieten wurden lokale ausgestorbene Arten erfolgreich wieder angesiedelt. Die Landwirte erhalten Prämien für naturnahe Bewirtschaftung und auch private Grundstückseigentümer beteiligen sich am Schutz und der Schaffung von neuen Stromtalwiesen in der Region.