In einer kürzlich erfolgten Cyber-Attacke auf das Netzwerk der CDU waren offenbar auch Daten des Parteivorsitzenden Friedrich Merz betroffen, so die Angaben der Partei. Konkret handelt es sich um Daten aus einem Kalender des Parteivorsitzenden, die abgeflossen sind. Nähere Details wurden aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht offengelegt. Die CDU wurde im Zuge der Untersuchungen darüber informiert und das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen sowie die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen haben Ermittlungen aufgenommen, da die IT-Tochter der Bundespartei in Nordrhein-Westfalen ansässig ist.
Die Cyber-Attacke auf die CDU wurde zu Beginn des Monats bekannt und führte zur Isolierung und teilweisen Abschaltung der IT-Infrastruktur der Partei. Auch die zentrale Mitgliederdatei war betroffen. CDU-Chef Merz bezeichnete den Angriff als schwersten, den jemals eine politische Partei in Deutschland erlebt habe, und betonte die Notwendigkeit, sich gegen derartige Attacken zu verteidigen. Das Ausmaß des Schadens und Informationen über den Angreifer wurden aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht bekannt gegeben.
Es ist zudem interessant zu erwähnen, dass die SPD im vergangenen Jahr Opfer einer Cyber-Attacke wurde, bei der E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt wurden. Diese Attacke wurde von der Bundesregierung einer Einheit des russischen Militärgeheimdienstes zugeschrieben. Als Reaktion bestellte das Auswärtige Amt einen hochrangigen russischen Diplomaten ein und rief den deutschen Botschafter in Moskau zurück. Die Bedrohung durch Cyber-Angriffe auf politische Parteien ist somit ein aktuelles und ernst zu nehmendes Thema.