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Frau schließt sich Hungerstreik an – Forderungen an Bundeskanzler Olaf Scholz

Eine zweifache Mutter aus Österreich hat sich dem Hungerstreik im Berliner Invalidenpark angeschlossen. Die 46-jährige Sona verzichtet seit Dienstagmorgen auf feste Nahrung. Die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass er in einer Regierungserklärung bestimmte wissenschaftliche Fakten ausspricht. Der Aktivist Richard Cluse hat seinen Hungerstreik nach 77 Tagen beendet und betont die Wirksamkeit der Kampagne. Zudem befinden sich noch zwei weitere Aktivisten im Hungerstreik. Olaf Scholz wird eine Frist gesetzt, um auf die Forderungen einzugehen. Weitere Einzelheiten können Sie im Artikel auf www.tagesspiegel.de nachlesen.

Erstmals hat sich eine Frau dem Hungerstreik im Berliner Invalidenpark angeschlossen. Wie die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ bekannt gab, nehme die 46-jährige Sona seit Dienstagmorgen keine feste Nahrung mehr zu sich. Sona ist demnach eine zweifache Mutter aus Österreich. „Ich bin Mama und erwarte von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass er die Wahrheit ausspricht, damit meine und andere Kinder die Möglichkeit einer guten Zukunft haben”, wurde sie in einer Mitteilung der Kampagne zitiert.

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Schon am Sonntag hatte der Potsdamer Ingenieur Richard Cluse seinen Hungerstreik nach 77 Tagen beendet. „Mit der Hungerstreik-Kampagne war ich wirksamer als mit der x-ten Straßenblockade mit der Letzten Generation”, wurde Cluse zitiert. Bundeskanzler Olaf Scholz müsse sich inhaltlich mit den Forderungen der Kampagne beschäftigen, da ihn Menschen auf Wahlkampfveranstaltungen öffentlich damit konfrontieren würden.

Die 46-jährige Sona hat sich am Dienstag als erste Frau dem Hungerstreik angeschlossen.

© Kampagne Hungern bis ihr ehrlich seid

Die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ fordert, dass Scholz in einer Regierungserklärung „drei wissenschaftliche Fakten öffentlich ausspricht“, etwa dass die Menschheit bereits jetzt zu viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen habe, um die Erderwärmung bei unter 1,5 Grad Celsius zu halten.

Der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick befindet sich seit dem 7. März im Hungerstreik. Er und sein Mitstreiter, der Berliner Adrian Lack, hatten zuletzt ihren angekündigten absoluten Hungerstreik verschoben: Sie wollten ursprünglich ab Donnerstag auch auf Wasser verzichten. Metzeler-Kick hatte vergangene Woche einen Kreislaufkollaps erlitten.

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Die Kampagne hat Olaf Scholz eine Frist gesetzt, die am Mittwoch abläuft. Sollte der Kanzler bis dahin nicht auf die Forderungen eingehen oder ein Gesprächsangebot der Aktivist:innen annehmen, würden Lack und Metzeler-Kick ihren Hungerstreik wieder verschärfen, hieß es. Daneben befindet sich noch ein vierter Aktivist im Hungerstreik.

Der Hungerstreik der zweifachen Mutter Sona ist ein Teil der Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“. Diese Aktion ist nicht der erste Hungerstreik, der in Deutschland aus Protest gegen die Untätigkeit der Regierung in Bezug auf den Klimawandel durchgeführt wird. In der Vergangenheit fanden bereits ähnliche Protestaktionen statt. Ein Beispiel ist der Hungerstreik des Potsdamer Ingenieurs Richard Cluse, der nach 77 Tagen beendet wurde. Dies zeigt, dass die Frustration und der Druck der Aktivisten durch ihren Hungerstreik zum Ausdruck gebracht werden.

Statistiken aus der Vergangenheit zeigen, dass die Anzahl der Protestaktionen und Hungerstreiks im Zusammenhang mit dem Klimawandel in Deutschland zugenommen hat. Im Jahr 2019 gab es beispielsweise eine Studie, die zeigte, dass die Anzahl der Klimaproteste in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen ist. Dies deutet darauf hin, dass immer mehr Menschen bereit sind, radikale Maßnahmen wie Hungerstreiks zu ergreifen, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.

Die Auswirkungen des Hungerstreiks von Sona und anderen Aktivisten könnten weitreichend sein. Ihr Ziel ist es, Bundeskanzler Olaf Scholz dazu zu bringen, öffentlich drei wissenschaftliche Fakten bezüglich des Klimawandels anzusprechen. Wenn Scholz diese Forderungen erfüllt, könnte dies zu einem verstärkten Bewusstsein und einer stärkeren Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel in der deutschen Regierung führen. Es könnte auch andere Aktivisten ermutigen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Hungerstreiks auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick erlitt bereits einen Kreislaufkollaps während seines Hungerstreiks. Dies verdeutlicht, dass solche Aktionen nicht ohne Gefahren sind und dass die Aktivisten ein hohes Maß an Entschlossenheit und Opferbereitschaft aufbringen müssen.

Es bleibt abzuwarten, wie Bundeskanzler Scholz auf die Forderungen der Aktivisten reagieren wird. Die Deadline für seine Antwort läuft am Mittwoch ab. Sollte er nicht auf die Forderungen eingehen, besteht die Möglichkeit, dass der Hungerstreik weiter eskaliert und noch mehr Druck auf die Regierung ausgeübt wird. Die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Klimawandel dürfte durch diese Aktionen weiter steigen und möglicherweise zu Veränderungen in der politischen Landschaft Deutschlands führen.

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