Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, mit den Taliban zu verhandeln, um die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan zu ermöglichen. Er betonte die Notwendigkeit, von Kabul überprüfbare Garantien zum Schutz der Abgeschobenen zu erhalten und Länder zu belohnen, die ihre Bürger zurücknehmen. Scholz hatte angekündigt Abschiebungen nach Afghanistan wieder durchführen zu wollen, was jedoch auf Kritik stößt. Gabriel kritisierte das zögerliche Vorgehen von Scholz und betonte die Bedeutung einer klaren Haltung. Weitere Einzelheiten können Sie im Artikel auf www.radioguetersloh.de nachlesen.
Ähnliche Diskussionen über die Abschiebung von Schwerstkriminellen gab es auch in der Vergangenheit. Bereits vor der erneuten Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021 wurden Abschiebungen nach Afghanistan kritisch hinterfragt. Die Unsicherheit in Bezug auf die Behandlung der Abgeschobenen in Afghanistan war und ist ein wichtiges Thema in der Debatte um Abschiebungen.
Statistiken zeigen, dass die Abschiebungen von Afghanen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Im Jahr 2019 wurden beispielsweise nur noch knapp 100 Afghanen abgeschoben, im Vergleich zu über 500 im Jahr 2016. Dies deutet auf eine zunehmende Zurückhaltung bei Abschiebungen nach Afghanistan hin.
Die erneute Diskussion über Abschiebungen könnte auch zukünftige Auswirkungen auf die deutsche Politik und Gesellschaft haben. Die Frage der Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit bei Abschiebungen nach Afghanistan wird weiterhin kontrovers diskutiert werden. Zudem könnten mögliche Verhandlungen mit den Taliban Auswirkungen auf das politische Image Deutschlands und die Beziehungen zu anderen Ländern haben.