Revolution im Rettungsdienst: Telenotarzt-Zentrale nimmt Probebetrieb auf
Die Telenotarzt-Zentrale in Münster hat kürzlich ihren Probebetrieb gestartet, um ärztliche Hilfe schnell und digital in die Rettungswagen im Kreis Borken zu bringen. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Rettungsdiensttechnologie und wurde nach langjähriger Planung und Vorbereitung umgesetzt.
Neue Ära im Rettungswesen – Durch die Integration moderner und sicherer Digitaltechnik werden zwölf Rettungswagen aus Münster und den umliegenden Kreisen über die Telenotarzt-Zentrale in Münster verbunden. Kameras und Übertragungsgeräte ermöglichen eine reibungslose Verbindung während des Einsatzes und der Fahrt zum Krankenhaus. Der Kreis Borken spielte bereits Anfang 2020 eine Vorreiterrolle bei der Einführung des Telenotarzt-Systems im Rettungsdienst.
Vielfältige Vorteile für die Bevölkerung – Das gemeinsame Rettungsdienst-Netzwerk, das nun durch die Telenotarzt-Zentrale entsteht, profitiert im Notfall von über zwei Millionen Menschen im Münsterland. Dennoch betonen die Landräte der Region und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, dass das neue System die notärztliche Versorgung lediglich unterstützen und nicht ersetzen soll. Notärztinnen und Notärzte bleiben weiterhin im Einsatz, wenn unmittelbare ärztliche Hilfe vor Ort erforderlich ist.
Verbesserte Versorgung im Notfall – Die Erfahrungen zeigen, dass telemedizinische Hilfe in vielen Fällen die Versorgung im Notfall optimiert. Notärzte können aus der Leitstelle heraus die Besatzung der Rettungswagen unterstützen, bis sie vor Ort eintreffen. Das Fachpersonal im Rettungsdienst kann auch eigenständig handeln und bei Bedarf die Telenotarzt-Zentrale um Rat bitten. Der schrittweise Ausbau des Telenotarztsystems für die rund 150 Rettungswagen in den beteiligten Regionen gewährleistet, dass bis Sommer 2025 alle Fahrzeuge rund um die Uhr auf das System zugreifen können.
Das NRW-Gesundheitsministerium treibt die Einrichtung von Telenotarzt-Zentralen im gesamten Land voran, wobei Aachen und Bielefeld bereits in Betrieb sind. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese innovative Technologie, die die medizinische Notfallversorgung auf ein neues Level hebt.