Rhabarber: Ein Sinnbild des Lebens und Zungenbrecher-Songs
Susanne Brenner beschreibt in ihrer Glosse „Gekostet“ in der Oschtalbkoscht & Heimatluscht-Kolumne „Rhabarbergelaber“ und enthüllt die tiefere Bedeutung, die Matthias Claudius in diesem Gemüse sah.
Ein Vielzahl von Rhabarber-Enthusiasten sehnen sich vielleicht schon nach dem Ende der Saison, wenn das saure Gemüse nicht mehr omnipräsent ist. So hatte auch Matthias Claudius eine interessante Sichtweise auf Rhabarber – er betrachtete es als ein Symbol für die Höhen und Tiefen des Lebens. Der Dichter verglich die Ehe mit einer Zuckerbohne, die anfangs süß ist und deren süße Schicht schnell verblasst, um einer herb-sauren Realität Platz zu machen. Doch gerade in dieser Lebensweisheit sah Claudius eine gewisse Klarheit.
Der Rhabarber erlebt derzeit ein Comeback, indem er als Grundlage für den beliebten Zungenbrecher-Song „Barbaras Rhabarberbar“ dient, der die sozialen Medien wie TikTok im Sturm erobert hat. Dieser humorvolle Rap-Song, gesungen von Bodo Wartke und Marti Fischer, erfreut die Zuhörer mit seinem Wortspiel und seiner unbeschwerten Atmosphäre. Sogar die Ordensschwestern des Crescentiaklosters Kaufbeuren ließen sich von diesem Trend inspirieren und veröffentlichten ein fröhliches Rhabarber-Tanzvideo auf Instagram.
Sowohl in der Literatur als auch in der Popkultur war Rhabarber schon immer ein beliebter Gegenstand für Wortspiele. Der verstorbene Dichter Wiglaf Droste bezeichnete gerne redselige Journalisten als „Rhabarbermann“, was zeigt, wie vielseitig und flexibel die Bedeutung dieses Gemüses sein kann. Also, vielleicht ist es an der Zeit, eine Rhabarberbar zu besuchen und sich von Barbara kulinarisch inspirieren zu lassen!