Südafrikas Regierungspartei ANC hat bei den jüngsten Parlamentswahlen ihre absolute Mehrheit verloren und strebt nun nach einer Zusammenarbeit mit allen im Parlament vertretenen Parteien, um eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden. Dieser Schritt wird als notwendig erachtet, um das Land voranzubringen und die vielfältigen Interessen der Wähler zu berücksichtigen. Nach einer intensiven Sitzung der Parteispitze verkündete Präsident Cyril Ramaphosa dieses Vorhaben, betont jedoch die Herausforderungen, die eine solche Regierung mit sich bringen könnte.
Der Afrikanische Nationalkongress hat bei den Wahlen eine historische Niederlage erlitten, da er erstmals seit 30 Jahren die absolute Mehrheit im Parlament verloren hat. Mit nur noch 159 der 400 Sitze im Parlament ist der ANC nicht mehr in der Lage, alleine die Regierung zu stellen. Die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit erfordert die Zusammenarbeit aller Parteien, die Parlamentssitze gewonnen haben.
Die Idee einer Regierung der Nationalen Einheit, auch bekannt als Government of National Unity, ist eine Form der Großen Koalition, die die Interessen verschiedener politischer Strömungen widerspiegeln soll. Diese Regierung würde ein breites Spektrum von Wählern vertreten und könnte dem ANC ermöglichen, sich nicht an einen einzelnen Koalitionspartner binden zu müssen, was potenziell kontroverse Entscheidungen und Spannungen mit sich bringen könnte.
Die Entscheidung zur Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit wird in den kommenden Tagen erwartet, wobei die Herausforderungen in Bezug auf Stabilität und Konsensfähigkeit im Vordergrund stehen. Analysten warnen vor möglichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Regierungsform, betonen jedoch die Chance, eine breit aufgestellte Regierung zu schaffen, die die Vielfalt der südafrikanischen Gesellschaft widerspiegelt.