Kremlchef Wladimir Putin hat vor den Folgen eines möglichen Angriffs aus der Ukraine gewarnt und eine „asymmetrische Antwort“ in Aussicht gestellt. Sollte russisches Staatsgebiet von Waffen, die aus dem Westen geliefert wurden, angegriffen werden, erwägt Moskau die Stationierung von Waffen in anderen Regionen, um von dort aus Angriffe gegen Länder zu starten, die gegen Russland vorgehen. Putin äußerte diese Drohung in St. Petersburg während eines Treffens mit Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen.
Der russische Präsident reagierte insbesondere besorgt auf die Möglichkeit, dass Deutschland Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern könnte. Putin warnte davor, dass solche Raketen das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland weiter schädigen würden. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind bereits seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf einem Tiefpunkt.
Putin äußerte auch seine Erwartung, dass sich die amerikanische Politik gegenüber Russland nach der US-Präsidentenwahl nicht grundlegend ändern werde. Der Kremlchef betonte, dass das Ergebnis der Wahl für Russland keine große Bedeutung habe. Er hatte zuvor angemerkt, dass ein Wahlsieg von Amtsinhaber Joe Biden für ihn bevorzugt sei, da er berechenbarer sei.
Des Weiteren präsentierte Putin während des 27. St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums Russland als ökonomisch starke Rohstoffmacht, die trotz der Sanktionen des Westens weiter Gas nach Europa liefert. Er betonte die Bedeutung des Treffens mit Vertretern internationaler Medien, die dazu beitragen sollen, die Sicht Russlands direkt zu vermitteln. Trotz innerpolitischer Kritik stellt Putin sich als engagierter Verfechter der russischen Interessen dar, insbesondere im Konflikt mit der Ukraine.